FIA bestätigt: Entwicklung für Autos 2022 gestoppt
Die neue Formel-1-Modellgeneration kommt erst 2022
Auch die kleine Motorsportgemeinde versucht, einem riesigen Problem beizukommen: Die Corona-Pandemie hält die Welt im Würgegriff, und zahlreiche Branchen versuchen, so gut es geht auf diese gewaltige Herausforderung zu reagieren.
Der so genannte Weltrat des Autosport-Weltverbands FIA hat einige Änderungen gutgeheissen, welche den Formel-1-Rennställen dabei helfen sollen, diese Krise wirtschaftlich zu überstehen. Schon bekannt war, dass die neue Rennwagengeneration nicht 2021 kommt, sondern erst 2022. In einem Jahr wird aus Spargründen mit den gleichen Chassis gefahren wie in diesem Jahr. Seit 28. März gilt ein Entwicklungsstopp für die 2022er Autos, es dürfen beispielsweise keine Modelle in den Windkanal gestellt werden.
Auch das sportliche Reglement ist angepasst worden. FIA und Formula One Management können den Kalender frei umstellen, ohne auf die Zustimmung der Teams angewiesen zu sein. Andere Änderungen erfordern nicht mehr ein Ja aller Rennställe, sondern nur von sechs Teams.
Gegenwärtig befinden sich die Rennställe in vorgezogener Sommerpause. Die Idee dabei: In vielen Ländern sind die Menschen ohnehin aufgefordert, zuhause zu bleiben. Und im August, so hofft Formel-1-CEO Chase Carey, kann dann das eine oder andere nun verschobene Rennen nachgeholt werden.
In die dreiwöchige Pause eingeschlossen sind erstmals auch die Motorenwerke.
Die FIA hat zudem verfügt, dass diese Pause verlängert werden kann, sollten Einschränkungen der Regierung das erforderlich machen.
Neu im Reglement formuliert ist die Verwendung der verschiedenen Motor-Elemente, sollte die Anzahl Rennen auf 14 oder weniger fallen. Dann darf nicht mehr eingesetzt werden als: 2 Verbrennungsmotoren, 2 elektrische Generatoren am Turbolader (MGU-H), 2 Lader, 2 Batterien, 2 elektronische Kontrolleinheiten, 2 elektrische Generation für die Brems-Energie.
Sollte die WM aus 11 Rennen oder weniger bestehen, dann wird obiges Kontingent auf 1 Batterie und 1 Kontrolleinheit verringert (die anderen Elemente bleiben bei 2).
Nach dem WM-Finale (gemäss Vertrag in Abu Dhabi) wird es einen Nachwuchsfahrer-Test geben, bei dem die Rennställe pro Tag zwei Renner einsetzen dürfen.
Im neuen Sportreglement steht auch: Es wird keine besonderen Pirelli-Tests geben, natürlich ist die Umstellung auf Niederquerschnittreifen für 2021 ebenfalls auf 2022 verschoben. Eigentlich hatte das Mailänder Traditionsunternehmen geplant, mit allen zehn Rennställen ingesamt 25 Testtage zu fahren.
Obschon Mercedes in der kommenden Saison mit dem 2020er Chassis antreten wird, dürfen sie den umstrittenen Lenkungs-Trick DAS (dual axis steering) nicht verwenden. Mercedes und die FIA haben sich darauf verständigt. Auf diese Weise soll teures Nachrüsten der Autos unterbunden werden.