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Daniel Ricciardo: Die Formel 1 spielte mit dem Feuer

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo

​Daniel Ricciardo blickt aufs merkwürdige Wochenende in Melbourne zurück. «Ich hatte der Corona-Problematik zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Die Formel 1 spielte in Australien mit dem Feuer.»

Renault-Fahrer Daniel Ricciardo flog vom abgesagten WM-Auftakt in Melbourne direkt zu seiner Familie nach Perth. Seither meldet er sich über seinen Instagram-Kanal regelmässig aus Westaustralien. «Diese rennlose Phase ist ideal, um sich tipptopp in Form zu bringen. Ich kann mich vollständig aufs Training konzentrieren, denn die ganzen Reisen und die vielen Flüge fallen aus. Ich schätze, wenn diese Pause zu Ende geht, werdet ihr eine ganze Reihe überaus fitter Fahrer sehen.»

Aber der siebenfache GP-Sieger hat auch viel Zeit, um über das merkwürdige Wochenende von Melbourne nachzudenken. Erst am Morgen ausgerechnet eines Freitags, des 13., war klar – vor dem Hintergrund eines Covid-19-kranken Mechanikers von McLaren kann die Formel 1 nicht weiter tun, als sei alles in bester Ordnung. Ricciardo ist gegenüber der Tageszeitung «The Age» durchaus selbstkritisch: «Auch ich hatte diesen Tunnelblick. In Australien gibt es für mich wegen des Heimauftritts immer sehr viel zu tun, alles verläuft ein wenig chaotisch. Ich hatte der Corona-Problematik zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, selbst wenn ich im Innern Bedenken keimen spürte. Die Formel 1 spielte in Australien mit dem Feuer.»

«Du fängst an, dir zu überlegen, mit dem du alles zu tun hattest, mit dem du gesprochen hast, wo du dich aufgehalten hast – es war ziemlich leicht, Verfolgungswahn zu bekommen.»

«Noch wenige Wochen zuvor waren wir in Spanien testen, es gab keine Einschränkungen. Klar hatte der Eine oder Andere eine Erkältung, aber das ist um diese Zeit in Europa ganz normal. Aber vor diesem neuen Hintergrund fängst du natürlich an, dir Gedanken zu machen, ob das wirklich nur eine Erkältung war.»

«Das Rennen rückte näher, und wir konnten sehen, was in anderen Sportarten passierte, wie etwa in der NBA. Ich dachte mir: ‘Wir sollten dies hier wirklich nicht machen.’»

«Klar waren alle niedergeschlagen, dass wir das Melbourne-Wochenende abbrechen mussten. So viele Menschen hatten hart dafür gearbeitet, so viele freuten sich auf den WM-Auftakt. Aber es war hundertprozentig richtig, das Rennen abzusagen. Am Renntag sass ich dann zuhause in Perth, statt in Melbourne zu sein. Ungefähr zu jener Zeit, als im Albert-Park die Startampel ausgehen sollte, schoss mir durch den Kopf: ‘Ich müsste jetzt in einem Formel-1-Auto sitzen.’ Das stinkte mir gewaltig.»

Der gegenwärtige Formel-1-Kalender 2020

14. Juni: Montreal, Circuit Gilles Villeneuve/CDN
28. Juni: Le Castellet, Circuit Paul Ricard/F
05. Juli: Spielberg, Red Bull Ring/A
19. Juli: Silverstone, Silverstone Circuit/GB
02. August: Mogyoród bei Budapest, Hungaroring/H
30. August: Francorchamps, Circuit de Spa-Francorchamps/B
06. September: Monza, Autodromo Nazionale/I
20. September: Singapur, Marina Bay Street Circuit/SGP
27. September: Sotschi, Sochi Autodrom/RUS
11. Oktober: Suzuka, Suzuka Circuit/J
25. Oktober: Austin, Circuit of the Americas/USA
1. November: Mexico City, Autódromo Hermanos Rodríguez/MEX
15. November: São Paulo, Autódromo José Carlos Pace/BR
29. November: Abu Dhabi, Yas Marina Circuit/UAE

Ohne neuen Termin
Shanghai, Shanghai International Circuit/RCH
Melbourne, Albert Park Circuit/AUS
Bahrain, Bahrain International Circuit/BRN
Hanoi, Street Circuit Hanoi/VN
Zandvoort, Circuit Park Zandvoort/NL
Montmeló bei Barcelona, Circuit de Barcelona-Catalunya/E
Aserbaidschan, Baku City Circuit/AZ

Abgesagt
Monte Carlo, Circuit de Monaco/MC

Das ursprüngliche WM-Programm

15. März: Melbourne, Albert Park Circuit/AUS
22. März: Bahrain, Bahrain International Circuit/BRN
5. April: Hanoi, Street Circuit Hanoi/VN
19. April: Shanghai, Shanghai International Circuit/RCH
3. Mai: Zandvoort, Circuit Park Zandvoort/NL
10. Mai: Montmeló bei Barcelona, Circuit de Barcelona-Catalunya/E
24. Mai: Monte Carlo, Circuit de Monaco/MC
7. Juni Aserbaidschan, Baku City Circuit/AZ
14. Juni: Montreal, Circuit Gilles Villeneuve/CDN
28. Juni: Le Castellet, Circuit Paul Ricard/F
5. Juli: Spielberg, Red Bull Ring/A
19. Juli: Silverstone, Silverstone Circuit/GB
2. August: Mogyoród bei Budapest, Hungaroring/H
30. August: Francorchamps, Circuit de Spa-Francorchamps/B
6. September: Monza, Autodromo Nazionale/I
20. September: Singapur, Marina Bay Street Circuit/SGP
27. September: Sotschi, Sochi Autodrom/RUS
11. Oktober: Suzuka, Suzuka Circuit/J
25. Oktober: Austin, Circuit of the Americas/USA
1. November: Mexico City, Autódromo Hermanos Rodríguez/MEX
15. November: São Paulo, Autódromo José Carlos Pace/BR
29. November: Abu Dhabi, Yas Marina Circuit/UAE

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