Charles Leclerc: Monza-Sieg zwei Mal angeschaut
Ausser sich vor Freude: 2019 bescherte Leclerc dem Ferrari-Team den Heimsieg in Monza
Um den Formel-1-Fans die rennfreie Zeit während der Coronavirus-Krise zu versüssen, veranstalten die Verantwortlichen der Königsklasse nicht nur virtuelle Wettbewerbe, sie zeigen auch Grands Prix aus der Vergangenheit, wie etwa den Italien-GP des vergangenen Jahres, der am heutigen Samstag auf den Social-Media-Kanälen der Formel 1 und auf F1.com im Livestream zu sehen war.
Den 14. WM-Lauf von 2019 entschied der junge Ferrari-Aufsteiger Charles Leclerc für sich, der damit seinen zweiten Sieg in Folge feierte. Bereits beim vorangegangenen WM-Lauf auf dem anspruchsvollen Circuit de Spa-Francorchamps hatte sich der Monegasse zum jüngsten Ferrari-GP-Sieger gekrönt. In Monza vollendete er das Tifosi-Glück mit dem ersten Heimsieg der Italiener seit 2010.
Im jüngsten F1 Instagram Live-Chat schwärmte der zehnfache GP-Podeststürmer: «Es war sehr, sehr speziell – so viele Leute drückten unserem Team die Daumen, einem so speziellen Team wie Ferrari. Die ganze Woche hindurch baute sich der Druck auf, und es war einfach verrückt, als ich das Rennen schliesslich gewonnen habe. Als ich auf dem Podest stand, waren da tausende von Fans und 99 Prozent waren in Rot. Und als sie dann die Nationalhymne sangen, war es ein ganz besonderer Moment für mich.»
Die ganze Woche vor dem Rennen musste das jungen Talent aus Monte Carlo einen Riesendruck ertragen: «Das war das erste Mal in meiner Karriere, dass der Druck so gross war. Das Wochenende startete schon am Montag vor dem Rennen mit vielen Auftritten und am Donnerstag oder Mittwoch waren wir in Mailand, wo sich so viele Menschen versammelten. Du fühlst wirklich, wie das ganze Land hinter dir und Ferrari steht, und daraus entwickelt sich ein unbedingter Siegeswille», erinnerte sich Leclerc.
«Der GP am Sonntag war einfach verrückt, Valtteri Bottas klebte mir das ganze Rennen hindurch am Heck und am Ende kam auch noch Lewis Hamilton dazu, und machte Druck. Es war unglaublich schwierig, fokussiert zu bleiben, denn ich sah die italienischen Fans auf den Tribünen jubeln. Ich musste mich zwingen, nicht darauf zu achten und mich ganz auf die Rennstrecke zu konzentrieren. Und als ich dann schliesslich ins Ziel kam, war es eine unglaubliche Erleichterung, ein sehr spezielles Gefühl.»
Seine starke Fahrt auf dem Highspeed-Kurs im königlichen Park von Monza hat er sich seither zwei Mal angesehen: «Einmal auf Englisch und einmal auf Italienisch», erzählt Leclerc. «Ich weiss ja, wie es ausgeht, deshalb ist die Spannung zu ertragen. Aber natürlich bekomme ich immer noch Gänsehaut, wenn ich das Ende sehe, es wird immer etwas ganz Besonderes bleiben, auf das ich zurückblicken werde.»