Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Charles Leclerc: «Schumacher ist mein Ferrari-Held»

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc gegen Max Verstappen auf dem Red Bull Ring 2019

Charles Leclerc gegen Max Verstappen auf dem Red Bull Ring 2019

​Bei einer Frage- und Antwortstunde mit Ferrari-Fans spricht GP-Sieger Charles Leclerc über den grossen Michael Schumacher und darüber, wie er sich in Corona-Zeiten zuhause fit hält.

Der zweifache Grand-Prix-Sieger Charles Leclerc hat sich in Ruhe Zeit genommen, um Fragen der Fans zu beantworten. Dabei will ein Tifoso wissen: «Ich bin Ferrari-Anhänger seit Mitte der 70er Jahre. In all den Jahren haben mich Gilles Villeneuve und Jean Alesi am meisten begeistert. Ich hatte immer den Eindruck – sie wurden dafür geboren, Ferrari-Fahrer zu sein. Welcher frühere Ferrari-Fahrer ist dein Held?»

Der Monegasse Leclerc antwortet: «Mein Ferrari-Held, und ich denke, das geht vielen Fans so, das war immer Michael Schumacher. Ich war ein kleiner Junge, als er all diese Rennen gewann, aber ich kann mich gut daran erinnern, wie beeindruckt ich vor dem Fernseher sass. Er war bei den ganzen TV-Übertragungen immer jener Fahrer, auf den ich besonders geachtet habe.»

Ein anderer GP-Anhänger will wissen: Wie hat sich Leclerc gefühlt, als ihn Ferrari in die so genannte Fahrer-Akademie aufnahm? Charles blendet zurück: «Das war 2015, und ich fuhr mit meinem Vater nach Maranello. Ich war 17 Jahre jung und überaus schüchtern. Ich hatte Angst, weil ich nicht wusste, ob ich gut genug sein würde, um ins Programm aufgenommen zu werden. Die ganzen Tests dauerten dann zwei Tage lang, und am Ende wurde mir eröffnet – ich bin akzeptiert! Das war ein ganz wichtiger Tag in meiner Karriere, denn es war der erste Schritt zu meinem heutigen Job als Ferrari-Werksfahrer.»

Nächste Frage: Wie hält sich Charles derzeit zuhause fit? Leclerc sagt: «Ich habe zum Glück alle dafür nötigen Fitnessgeräte bei mir zuhause. Ich habe einen Hometrainer und Gewichte. Wir dürfen hier in Monaco eine Stunde pro Tag vor die Tür, um uns fit zu halten. Das mache ich auch, aber ich bleibe stets in unmittelbarer Nähe des Hauses. Mehr kann ich in dieser Situation nicht tun.»

Spürt Leclerc in dieser Zeit von «social distancing» eigentlich die Fans? «Auf jeden Fall», beteuert der WM-Vierte von 2019. «Ich halte mich auf den ganzen sozialen Netzwerken auf und sehe ja, wie einige Namen immer wieder auftauchen. Es ist schön zu wissen, dass wir den Rückhalt der Fans haben. Vor kurzem haben sie im italienischen Fernsehen nochmals den Monza-GP vom vergangenen September gezeigt, danach erhielt ich sehr viele Nachrichten. Ich bitte die Tifosi allerdings um Nachsicht, wenn ich nicht alle beantworten kann.»

Auf den GP-Schauplätzen fällt auf, wie mühelos Leclerc zwischen den Sprachen hin und her springt – Englisch, Französisch, Italienisch. Charles sagt: «Ich habe gefühlt 80 Prozent meiner Jugend in Italien verbracht, weil wir ständig bei Kartrennen waren. Alle Mechaniker im Kartsport sprachen Italienisch, also war es für mich logisch, mich mit ihnen in ihrer Muttersprache unterhalten zu wollen.»

Eine etwas abstrakte Frage: Hätte Leclerc die Gelegenheit, den grossen Ayrton Senna zu treffen – was würde er ihn fragen? Charles überlegt kurz und schmunzelt dann: «Ich würde wahrscheinlich zu ihm sagen: ‚Wo ist die nächste Rennstrecke?’ Denn ich habe immer davon geträumt, gegen ihn zu fahren und von ihm zu lernen. Ich bin ein grosser Bewunderer. Er vereinte seine Begabung mit einem unbändigen Arbeits- und Siegeswillen. Das war für mich ein Ansporn, ebenfalls hart zu arbeiten.»

Woraus zieht Leclerc eigentlich mehr Freude, aus einer gelungenen Quali-Runde oder einem guten Rennen? Charles meint: «Es ist ein berauschendes Gefühl, auf einer schnellen Runde alles auf den Punkt zu bringen. Aber ich habe letztlich mehr Freude daran, Rad an Rad mit meinen Gegnern zu kämpfen.»

Der gegenwärtige Formel-1-Kalender 2020

28. Juni: Le Castellet, Circuit Paul Ricard/F
05. Juli: Spielberg, Red Bull Ring/A
19. Juli: Silverstone, Silverstone Circuit/GB
02. August: Mogyoród bei Budapest, Hungaroring/H
30. August: Francorchamps, Circuit de Spa-Francorchamps/B
06. September: Monza, Autodromo Nazionale/I
20. September: Singapur, Marina Bay Street Circuit/SGP
27. September: Sotschi, Sochi Autodrom/RUS
11. Oktober: Suzuka, Suzuka Circuit/J
25. Oktober: Austin, Circuit of the Americas/USA
1. November: Mexico City, Autódromo Hermanos Rodríguez/MEX
15. November: São Paulo, Autódromo José Carlos Pace/BR
29. November: Abu Dhabi, Yas Marina Circuit/UAE

Ohne neuen Termin
Shanghai, Shanghai International Circuit/RCH
Melbourne, Albert Park Circuit/AUS
Bahrain, Bahrain International Circuit/BRN
Hanoi, Street Circuit Hanoi/VN
Zandvoort, Circuit Park Zandvoort/NL
Montmeló bei Barcelona, Circuit de Barcelona-Catalunya/E
Aserbaidschan, Baku City Circuit/AZ
Montreal, Circuit Gilles Villeneuve/CDN

Abgesagt
Monte Carlo, Circuit de Monaco/MC

Das ursprüngliche WM-Programm

15. März: Melbourne, Albert Park Circuit/AUS
22. März: Bahrain, Bahrain International Circuit/BRN
5. April: Hanoi, Street Circuit Hanoi/VN
19. April: Shanghai, Shanghai International Circuit/RCH
3. Mai: Zandvoort, Circuit Park Zandvoort/NL
10. Mai: Montmeló bei Barcelona, Circuit de Barcelona-Catalunya/E
24. Mai: Monte Carlo, Circuit de Monaco/MC
7. Juni Aserbaidschan, Baku City Circuit/AZ
14. Juni: Montreal, Circuit Gilles Villeneuve/CDN
28. Juni: Le Castellet, Circuit Paul Ricard/F
5. Juli: Spielberg, Red Bull Ring/A
19. Juli: Silverstone, Silverstone Circuit/GB
2. August: Mogyoród bei Budapest, Hungaroring/H
30. August: Francorchamps, Circuit de Spa-Francorchamps/B
6. September: Monza, Autodromo Nazionale/I
20. September: Singapur, Marina Bay Street Circuit/SGP
27. September: Sotschi, Sochi Autodrom/RUS
11. Oktober: Suzuka, Suzuka Circuit/J
25. Oktober: Austin, Circuit of the Americas/USA
1. November: Mexico City, Autódromo Hermanos Rodríguez/MEX
15. November: São Paulo, Autódromo José Carlos Pace/BR
29. November: Abu Dhabi, Yas Marina Circuit/UAE

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