Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Max Verstappen: «Bleibt zuhause und bleibt gesund!»

Von Mathias Brunner
Max Verstappen in seinem Simulator

Max Verstappen in seinem Simulator

​Red Bull Racing-Honda-Star hat sich mit einer kurzen Videobotschaft an seine Fans gewandt: «Ich halte mich fit, trainiere viel und sitze regelmässig im Rennsimulator. Bleibt zuhause und bleibt gesund!»

Dem Niederländer Max Verstappen geht es wie 2,6 Milliarden Mitmenschen auf der ganzen Welt: Die Corona-Pandemie zwingt den Rennfahrer dazu, die meiste Zeit zuhause zu verbringen. Der achtfache GP-Sieger hat sich aus Monaco mit einer kurzen Botschaft an seine Fans gewandt.

Der WM-Dritte von 2019 sagt: «Durch die gegenwärtige Lage bleibe auch ich wann immer es geht zuhause. Ich halte mich fit, trainiere viel und sitze regelmässig im Rennsimulator. Wir Piloten wollen für jenen Moment bereit sein, wenn wir wieder unseren Beruf ausüben dürfen. Bleibt zuhause und bleibt gesund; ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.»

Max war schon immer ein Fan von Rennsimulatoren. Ich weiss noch, wie der frühere GP-Pilot Martin Brundle nach dem Belgien-GP 2015 sagte: «Kennen diese Jungen eigentlich keine Furcht? Max Verstappen Seite an Seite mit Felipe Nasr, zur Blanchimont hoch, durch Blanchimont durch, und das bei jenseits von 300 km/h, das war einfach atemberaubend. Solche Momente können wegweisend für eine Karriere sein. Es war vielleicht nicht ganz so verrückt wie damals der Angriff von Mark Webber auf Fernando Alonso in die Eau-Rouge-Senke hinein, aber es war wirklich ein Festschmaus, Verstappen zuzusehen.»

Später stellte sich heraus: Der damalige Toro-Rosso-Fahrer Verstappen hatte einen solchen Angriff zuvor immer und immer wieder simuliert – als Gegner von Atze Kerkhof bei Team Redline. Einen Teil der Sommerpause hatte der gegenwärtige WM-Zehnte in seinem Playseat verbracht. Max meint: «Mich hat das damals wirklich gepackt. Wenn ich es könnte, dann würde ich einen professionellen Formel-1-Simulator in meine Wohnung packen, aber der heutige Sitz kommt dem echten Fahrgefühl schon recht nahe. Natürlich ist das nicht mit dem Simulator in Milton Keynes zu vergleichen, der ist zehn Mal grösser!»

Der 22-Jährige findet: «Der Simulator hilft mir dabei, die Schärfe zu behalten. Viel mehr kannst du derzeit ohnehin nicht machen, wenn du zuhause bleiben musst. Und ich habe am Sim-Sport viel Freude. Ich hatte auch im Winter viele Stunden im Simulator verbracht.»

«Ich finde es auch klasse, wenn es Sim-Veranstaltungen gibt, an welchen Rennprofis teilnehmen. Es ist doch auch für die anderen Teilnehmer reizvoll, einen Formel-1-Fahrer schlagen zu wollen. Sim-Rennen machen Laune, und ich lerne jedes Mal Neues dazu.»

Viele Gesundheitsbewusste müssen sich damit abfinden, dass sie nicht mehr ins Fitness-Studio dürfen. Verstappen betrifft das nicht, weil er sich längst die entsprechenden Geräte für sein Zuhause in Monte Carlo angeschafft hat. Also wird halt auf dem Balkon trainiert.

Davon abgesehen laufen die Datenleitungen heiss, weil sich der WM-Dritte nicht nur über alle aktuellen Ereignisse auf dem Laufenden hält, sondern auch noch mehr als üblich im Rennsimulator sitzt. Allerdings nicht beim offiziellen Formel-1-Wettbewerb, wie am 5. April, als virtuell der Grosse Preis von Australien gefahren wurde (gewonnen von Ferrari-Star Charles Leclerc).

Seinem Kumpel Lando Norris, gegen den Verstappen regelmässig antritt, riet Max sogar: «Deinstallier dein Spiel vom Rechner und wirf es in die Tonne. An diesem Spiel werde ich ganz sicher nie teilnehmen.»

Wieso eigentlich nicht? Max: «Ich kenne das 2019er F1-Spiel nicht. Es würde Tage brauchen, um damit auf ein vernünftiges Niveau zu gelangen. Und wenn ich antrete, dann will ich auch eine Chance auf den Sieg haben.»

Verstappen krönte sich dafür in der virtuellen Redline-Serie «Real Racers Never Quit» zum Champion. Die Redline-Meisterschaft ging über zwölf Rennen, die in Formel-3-Fahrzeugen, GTE-Autos, Supercars und LMP2-Rennern ausgetragen wurden. Kelvin Van der Linde wurde Gesamtzweiter, Lando Norris Dritter.

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