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Stefano Domenicali (Ex-Ferrari): «Alonso hilft Sainz»

Von Mathias Brunner
Stefano Domenicali 2016 mit Carlos Sainz und Mick Schumacher

Stefano Domenicali 2016 mit Carlos Sainz und Mick Schumacher

​Von 2007 bis 2014 arbeitete Stefano Domenicali bei Ferrari als Teamchef. Zum kommenden Ferrari-Piloten Carlos Sainz sagt der heutige Lamborghini-CEO: «Ich bin sicher, Alonso wird ihm helfen.»

Über den Imoleser Stefano Domenicali lässt sich sagen, was für die meisten langjährigen Ferrari-Fachkräfte gilt: Man kann ihn bei Ferrari entfernen, aber es ist unmöglich, Ferrari aus ihm zu entfernen. Der Italiener, der seit 1991 bei der Scuderia tätig war und von 2007 bis April 2014 die Geschicke des ältesten Grand-Prix-Rennstalls der Welt lenkte, ist bis heute Ferrari eng verbunden geblieben, auch wenn er seit 2016 als CEO des Ferrari-Rivalen Lamborghini arbeitet.

Der 55jährige Domenicali hat aufmerksam verfolgt, wie sich in jüngster Vergangenheit der Formel-1-Fahrermarkt entwickelt hat – besonders mit der Trennung zwischen Ferrari und Sebastian Vettel und dem darauffolgenden Engagement des jungen Carlos Sainz. Der Madrilene wird ab 2021 Stallgefährte von Charles Leclerc.

Als Stefano Domenicali für Ferrari arbeitete, fuhr Fernando Alonso für die Italiener, Stefano weiss also genau, wie der Asturier tickt. Um genau zu sein, musste Domenicali vor allem deshalb seinen Platz räumen, weil es Ferrari in den ganzen Jahren mit Fernando verpasste, den WM-Titel zu erobern. In der spanischen As sagt Domenicali: «Ich halte Carlos für sehr stark, nicht nur in Sachen Rennhandwerk, auch mental. Wenn du der Sohn eines Weltmeisters bist und es in die Formel 1 schaffst, dann musst du schon sehr gut sein. Aber Sainz wird sich auf den besonderen Druck bei Ferrari vorbereiten müssen.»

«Alonso wird ihm helfen, um sich anzupassen. Fernando und Carlos sind gute Freunde, und ich schätze, Fernando kann dem jungen Sainz viel von seiner Erfahrung mitgeben. Sainz wird Zeit brauchen, um das ganze Ferrari-Team kennenzulernen. Aber er hat alle Voraussetzungen, um bei Ferrari in den kommenden Jahren eine schöne Rolle spielen zu können.»

Vom WM-Titel will Domenicali dabei nicht sprechen: «Da müssen wir ruhig und vorsichtig bleiben. Um Weltmeister zu werden, braucht ein Fahrer ein herausragendes Auto. Nur mit fahrerischem Talent geht es nicht. Das Verhältnis vom Fahrer zum Team und vom Piloten zum Stallgefährten müssen ebenfalls stimmen. Aber das Wichtigste ist ein konkurrenzfähiges Fahrzeug.»

Carlos Sainz ist der fünfte Ferrari-Werksfahrer aus Spanien nach «Fon» de Portago (1956/1957), Marc Gené, Pedro de la Rosa (beide in der Rolle des Testfahrers) und Fernando Alonso (2010 bis 2014).

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