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Daniel Ricciardo: «Wie ein kompletter Idiot»

Von Mathias Brunner
​Der Australier Daniel Ricciardo plaudert über einige Formel-1-Rennen, die ihm besonders stark in Erinnerung geblieben sind. Der siebenfache GP-Sieger über seine schönsten und peinlichsten Grands Prix.

Daniel Ricciardo meldet sich aus Perth zu Wort und schreibt an seine Fans: «Howdy – ich hoffe, Ihr haltet alle durch in dieser rennlosen Zeit. Ich habe mich noch nicht auf Sim-Grands Prix eingelassen, aber ich vermisse die echten Rennen sehr und werde inzwischen schon fast zum Nostalgiker. Ich fand, das ist eine gute Gelegenheit, um Euch von einigen Rennen zu erzählen, die mir besonders stark in Erinnerung geblieben sind.»

Erleichterung in Monaco 2018
«Den 2016er Sieg in Monaco zu verlieren, weil wir beim Reifenwechsel die passenden Reifen nicht bereit hatten, das hat mich lange gewurmt. Zwei Jahre später lag ich von Pole-Position kommend erneut vorne, als mein Hybridmotor nicht mehr volle Leistung abgab. Am Ende reichte es dennoch zum Sieg, und ich fühlte vor allem – Erleichterung. Ich war am Sonntagabend fix und fertig, aber an den Tagen danach konnte ich das Gefühl auskosten, diesen tollen Grand Prix endlich gewonnen zu haben.»

Enormes Selbstvertrauen in Ungarn 2014
«Aus irgendeinem Grund hatte ich am Hungaroring 2014 das Gefühl: Heute schlägt mich keiner. Ich lag lange in Führung, musste aber auf dem Weg zum Sieg an Fernando und Lewis vorbei. Mein Selbstvertrauen war grenzenlos, an diesem Tag fühlte ich mich unschlagbar, es grenzte an Hochmut. Darum auch der Funkspruch ‚So macht man das, die Damen’, als ich die Führung übernahm.»

Stolz in Suzuka 2012
«In den letzten Runden des Japan-GP 2012 hatte ich den grossen Michael Schumacher im Rückspiegel, es ging um Rang 10. Ich konnte ihn hinter mir halten. Das hat mich sehr stolz gemacht, denn Schumi war eine Legende und ich fuhr mit Toro Rosso eben mal in meiner ersten vollen Saison. Beim folgenden Rennen in Südkorea hat mich Michael zur Seite genommen und mir ein Kompliment gemacht für meine erfolgreiche Verteidigung. Das hat mich sehr gefreut.»

Überraschung in Baku 2017
«Ein Rennen wie eine Seifenoper: Vettel fährt Hamilton in die Kiste, am Wagen von Lewis löst sich der Kopfschutz, meine Bremsen, die nach vier Runden am Ende sind, rote Flaggen, es war Wahnsinn von A bis Z. Ich hatte überdies in der Quali einen Unfall und stand nur auf Startplatz 10. Und am Ende gewann ich! Ich muss heute noch lächeln, wenn ich an diesen durchgeknallten Tag denke.»

Wut in Monaco 2016
«Habe ich schon Monaco 2016 erwähnt? Ich kann mich an diese nun vier Jahre zurückliegenden Momente erinnern, als würde ich ein Video davon ansehen. Nach dem besagten Boxenstopp war ich so unfassbar wütend. Es war mir komplett egal, ob der Wagen gleich stehenbleiben würde, und nach dem Rennen wollte ich mich am liebsten verkriechen und niemanden sehen. Stattdessen musste ich mich neben Hamilton aufs Siegerpodest stellen. Bei den folgenden Interviews schoss mir ein Gedanke durch den Kopf: Hm, wenn Rang 2 in Monaco einer meiner schlechtesten Tage im Leben ist, dann sollte ich vielleicht mein Bewertungssystem überdenken! Die Wut verpuffte dann vollends, als Helmut Marko herantrat, ‚sorry’ knirschte und mich lange in die Arme nahm.»

Scham in Baku 2019
«Ich rutsche im vergangenen Jahr in einen Notausgang, und dann habe ich es geschafft, rückwärts ins Auto von Dany Kvyat zu fahren. Ich fühlte mich wie ein kompletter Idiot, ich hatte es voll vermasselt. Ich ging nachher gewissermassen unter dem Asphalt zu Dany, um mich für meine Blödheit zu entschuldigen, ich war soo klein, mit Helm.»

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