Pascal Wehrlein: Keine Lust mehr auf Hinterbänkler
Pascal Wehrlein
Das erste Mal war schrecklich. Pascal Wehrlein kann sich noch genau daran erinnern, als er sein Debüt im Formel-E-Wagen feierte. Für jemanden, der aus dem Verbrenner-Rennsport kommt, ist der Wechsel auf einen Elektrorenner eine echte Umstellung.
«Am Anfang war es erschreckend. Beim Losfahren gar keinen Sound zu haben, nicht schalten zu müssen», sagte er bei ran.de. «Man gewöhnt sich aber sehr schnell dran. Dann fühlt es sich auch an wie ein normales Formelfahrzeug. Wir haben wenig Grip, sehr wenig Downforce und sehr viel Leistung. Dadurch sieht man uns oft quer fahren und kleine Fehler machen», so Wehrlein, der 2018/19 seine erste Saison für Mahindra absolvierte.
Immer mal wieder gab es seit seinem Formel-1-Aus Gerüchte über eine Rückkehr. Inzwischen ist er seit fast drei Jahren raus aus dem Königsklassen-Geschäft.
Deshalb rücken Comeback-Gedanken ganz weit nach hinten. «Ich mache mir sehr wenig Gedanken darüber», gibt er zu, auch aus sportlichen Gründen.
«Weil ich nicht mehr für ein Team fahren möchte, dass im Mittelfeld oder im hinteren Feld fährt. Das hat mir nicht so viel Spaß gemacht», so Wehrlein.
Ein Formel-1-Auto fühle sich unglaublich krass an, «aber zu einem Rennwochenende zu kommen und zu wissen, dass wir um Platz 15 fahren, das ist nicht meine Einstellung. Vorne die Teams sind besetzt mit den Fahrern, die immer dabei sind, die viel Erfahrung haben und schon Leistung gezeigt haben. Das wird schwer», sagte er.
Er erinnert sich an seine Zeit beim Hinterbänkler-Team Manor 2016, als der größte Erfolg ein zehnter Platz in Spielberg war. «Aber das ist nicht das Gleiche wie auf dem Podium zu stehen oder Rennen zu gewinnen. Wir waren vier Sekunden langsamer als die Spitze, hatten 80 Mitarbeiter, während große Teams bis zu 1500 Mitarbeiter haben. Da sieht man, wo die Unterschiede herkommen.»
Mit der Formel 1 ist er noch als Simulatorfahrer für Ferrari verbunden.
Was glaubt er: Geht Sebastian Vettel 2021 zu Mercedes? «Mercedes hat mit beiden Fahrern in den vergangenen Jahren immer gewonnen. Normalerweise tut sich ein Team dann schwer, die Fahrer zu tauschen. Ich kann mir das aber durchaus vorstellen.»