Trotz Zwangspause: Lange Leine für die F1-Stars
FIA-Rennleiter Michael Masi
Nachdem die Formel-1-Rennleitung in den vergangenen Jahren sowohl von vielen Fans als auch von zahlreichen GP-Piloten immer wieder dafür kritisiert wurde, zu viele Strafen auszusprechen und damit echte Rad-an-Rad-Duelle zu verhindern, beschlossen die Entscheidungsträger, einen neuen Ansatz zu verfolgen. Unter dem Motto «Lasst sie fahren» wurden ab 2019 die Leinen gelockert, und die WM-Teilnehmer und Zuschauer kamen dadurch in den Genuss einiger beachtlicher Duelle.
Deshalb soll sich bei der Bestrafung von Vergehen auf der Piste auch nach der langen Corona-Zwangspause nichts ändern – zumindest wenn es nach F1-Rennleiter Michael Masi geht. Dieser erklärte beim Sky-F1-Vodcast, das er keine grossen Veränderungen erwartet: «Ich glaube nicht, dass irgendeiner der Fahrer jemals zuvor so lange nicht im Auto, Kart oder was auch immer sass. Aber dennoch denke ich, dass wir eher eine Fortsetzung jenes ‚Lasst sie fahren-Prinzip‘ erleben werden, das wir schon gegen Ende des letzten Jahres gesehen haben.»
«Ich glaube nicht, dass sich irgendetwas dramatisch verändern wird», fügte der Australier an. «Und letztlich haben wir 20 der besten Fahrer der Welt bei uns, die nicht zufällig in der Formel 1 sind. Auch wenn sie nun länger nicht in einem Rennauto Gas gegeben haben, glaube ich nicht, dass sich das stark auf ihre Fähigkeiten ausgewirkt hat.»
Champion Lewis Hamilton hatte hingegen die Befürchtung geäussert, nach der langen Coronavirus-Zwangspause etwas eingerostet zu sein. Wie schnell er sich von diesem Rost befreien kann, wird sich am Wochenende des 5. Juli zeigen, wenn die Königsklasse mit einem Geisterrennen auf dem Red Bull Ring in die Saison 2020 startet.