Rob Smedley: «2019 war Sebastian Vettels bestes Jahr»
Im vergangenen Jahr musste sich Sebastian Vettel gegen seinen neuen Ferrari-Teamkollegen Charles Leclerc geschlagen geben. Der junge Monegasse eroberte nicht nur mehr Poles und Siege, er landete in der Endabrechnung als WM-Vierter auch vor dem vierfachen Champion, der durch eigene Fehler unfreiwillige Schützenhilfe bei den Erfolgen des 22-Jährigen leistete.
Während Leclerc seinen Vertrag mit der Scuderia kurz nach dem Ende der Saison um mehrere Jahre bis 2024 verlängerte, teilten Vettel und Ferrari vor kurzem mit, dass man nach der Saison 2020 getrennte Wege gehe. Ob der Heppenheimer bei einem anderen Rennstall weitermacht oder der Formel 1 den Rücken kehrt, ist noch nicht klar.
Für den früheren Renningenieur Rob Smedley steht auf jeden Fall fest: Der GP-Abschied des Deutschen wäre ein Verlust für den Sport. «Den ich denke, er ist ein wirklich guter, wundervoller Fahrer», begründet er im F1-Nation-Podcast auf Formula1.com. «Ich denke auch, dass 2019 seine bisher stärkste Formel-1-Saison war», fügt er an.
Denn Vettel habe 2019 seine grösste Herausforderung meistern müssen. «Jeder hat ihn irgendwie abgeschrieben», ist sich Smedley sicher, und betont: «Ich denke, wir haben gegen Ende des Jahres einen Sebastian Vettel gesehen, den wir etwas verloren hatten. Ich bin mir sicher, dass er auch freimütig zugeben würde, dass er zu Beginn des Jahres nicht da war, wo er sein wollte, sowohl innerhalb des teams als auch in Bezug auf seinen Teamkollegen. Aber er kämpfte sich durch und das zeichnet einen echten Champion aus, dass er sich zurückkämpfen konnte.»
«Es lastete zweifelsohne ein Riesendruck auf Sebastian, wohl der grösste, den er in seiner Karriere verspürt hat», erklärt der 46-jährige Brite. «Und er hatte schon sehr starke Teamkollegen, die er im Griff hatte, etwa Kimi Räikkönen oder auch Mark Webber, der sicherlich eine Knacknuss war. Und Vettel schaffte es immer, am Ende die Oberhand zu behalten. Aber ich bin mir nicht sicher, ob er jemals zuvor eine Herausforderung wie in der Saison 2019 meistern musste. Dass er damit klargekommen ist und sich nach einem schwierigen Start gefangen hat, war in meinen Augen etwas ganz Spezielles.»