Kevin Magnussen: Hoffen auf Budget-Vorteil von Haas
Kevin Magnussen
Der FIA-Weltrat hat Ende Mai abgesegnet, worauf sich die Formel-1-Teamchefs zuvor geeinigt haben: Eine Budget-Obergrenze von 145 Millionen US-Dollar soll im nächsten Jahr die Ausgaben der Rennställe beschränken. In der Folge sollen die erlaubten Jahresausgaben bis 2023 schrittweise auf 135 Millionen Dollar gesenkt werden.
Die kleineren Teams im Fahrerlager begrüssen diese Massnahmen, die in den letzten Jahren oft diskutiert wurde, aber immer am Widerstand der grösseren Teams scheiterte. Doch die Coronakrise und die damit verbundenen Absatzeinbussen der Hersteller haben alle einlenken lassen – sehr zur Freude von Kevin Magnussen, der darin einen Vorteil für sein Haas-Team sieht.
Im Gespräch mit dem Kollegen der dänischen Zeitung «BT» erklärte der WM-Sechzehnte: «Die Grenze von 145 Millionen Dollar liegt immer noch über dem Budget, das Haas verbraucht. Aber es wird viele Teams dazu zwingen, die Ausgaben zu beschränken, was uns in eine stärkere Position bringt. Wir können nämlich mehr oder weniger wie gewohnt weitermachen, während viele Konkurrenten, die vor uns liegen, gezwungen sein werden, Einsparungen vorzunehmen. Und da wird es dann interessant.»
Der 27-Jährige aus Roskilde blickt deshalb auch zuversichtlich in die Team-Zukunft, auch wenn Besitzer Gene Haas das Formel-1-Projekt bereits öffentlich in Frage gestellt hatte. «Gene weiss, dass er ein wirklich gutes, kleines Team hat», ist sich Magnussen sicher. «Ich kann verstehen, dass er im vergangenen Jahr frustriert war, aber ich denke, das war nur eine Bodenwelle auf unserem Weg.»
Der Däne will gerne auch über 2020 hinaus für den US-Rennstall in der Formel 1 antreten. «Ich will wirklich bei Haas an Bord bleiben. Sie haben eine Option auf mich, und es wäre ganz in meinem Sinne, wenn sie diese nutzen. Ich bin mir sicher, dass Haas in den kommenden Jahren gut aufgestellt sein wird.»
Nicht nur wegen des sogenannten Budgetdeckels. «Es wurde auch entschieden, dass wir 2021 mit den 202er-Autos weitermachen werden, es würde also Sinn machen, die gleichen Fahrer einzusetzen», erklärt Magnussen. «Unser neues Auto war im Winter sehr vielversprechend und es sieht ganz danach aus, dass wir die Sorgen des vergangenen Jahres aus der Welt schaffen konnten.»