Kritik an Vettel: «Zeit, eine neue Platte aufzulegen»
Sebastian Vettel drehte sich
Für Sebastian Vettel lief auch im zweiten Rennen in Silverstone nichts zusammen, er blieb ohne Punkte. Stattdessen herrscht dicke Luft bei Ferrari. Die internationalen Medien haben Mitleid mit dem viermaligen Weltmeister. Zumindets teilweise. «Wieder ein Desaster für Vettel. Der Deutsche kommt aus dem schwarzen Loch nicht mehr heraus», schrieb El Mundo Deportivo.
Der Corriere dello Sport meint: «Leclercs großartige Leistung drängt Vettel noch mehr in den Schatten. Der viermalige Weltmeister beschwert sich ständig über das Auto und die Strategie Ferraris.»
Die Gazzetta dello Sport wettert hingegen: «Das Dreher-Festival von Sebastian Vettel geht weiter, dieses Jahr stehen wir schon bei zwei. Aber anstatt, dass der Deutsche seine Schuld eingesteht, beschuldigt er die Maschine und die Strategie. Es wird Zeit, eine neue Platte aufzulegen.»
Die spanische Sport feierte Verstappen und schrieb: «Ein Kunstwerk. Nach der Mona Lisa von da Vinci, Guernica von Picasso und der Sternennacht von van Gogh kommt nun die Vorstellung Verstappens in Silverstone.»
SPANIEN
Sport: Ein Kunstwerk. Nach der Mona Lisa von da Vinci, Guernica von Picasso und der Sternennacht von van Gogh kommt nun die Vorstellung Verstappens in Silverstone. Für Vettel wurde es wieder mal zur Farce, kein Wunder, dass er motzte.
As: Der Widerstand heißt Verstappen. Enormer Triumph von Mad Max mit einer genialen Red-Bull-Strategie. Verstappen war Don Quichotte, der sich mit den Riesen anlegt. Er fraß beide Silberpfeile auf.
El Mundo Deportivo: Verstappen macht das Unmögliche möglich und besiegt Mercedes. Wenn jemand zum Magier werden konnte, dann war das Mad Max. Wieder ein Desaster für Vettel. Der Deutsche kommt aus dem schwarzen Loch nicht mehr heraus.
ENGLAND
The Guardian: Ein Talent, welches der Formel 1 eine glänzende Zukunft garantiert, erleuchtete den Grand Prix zum 70. Geburtstag. Verstappens Sieg war bezeichnend: Für seinen kämpferischen Stil, aber auch für seine Fähigkeit zur Fahrt mit Augenmaß und für das starke Rennmanagement seines Teams. Die Art und Weise, wie er seine Chance ergriff, zeigt eine unwiderstehliche Begeisterung, einen Enthusiasmus und eine Freude am Wettbewerb.
Telegraph: Es war nicht die Geburtstagsparty, welche die Formel 1 erwartet hatte - aber es war zweifellos die, die sie brauchte. Max Verstappen platzte auf der Jubiläumsfeier herein, und das einstige Enfant terrible hauchte dieser WM ein wenig dringend benötigtes Leben ein.
Daily Mail: Es musste etwas Besonderes passieren, um Lewis Hamilton das Sieger-Ticket zu entreißen. Max Verstappen ergriff seine Chance mit voller Hingabe, und plötzlich war die Mercedes-Dominanz getrübt.
ITALIEN
Corriere dello Sport: Leclercs großartige Leistung drängt Vettel noch mehr in den Schatten. Der viermalige Weltmeister beschwert sich ständig über das Auto und die Strategie Ferraris.
Tuttosport: Leclerc hat gelernt, mit den Reifen umzugehen, und er treibt seinen Ferrari bis zur äußersten Grenze. Er schafft ein Wunder, während Mercedes zusammenbricht. Doch der wahre Held des Tages ist Verstappen, der Pilot, der Unmögliches wahr macht. Mit Talent, Energie und Intelligenz gelangt er dorthin, wo andere stecken bleiben.
Corriere della Sera: Verstappen belebt die Formel 1. Er siegt mit einem Auto, das dem Mercedes klar unterlegen ist. Leclerc holt trotz der schwierigen Situation wichtige Punkte. Er hat hart gearbeitet, um seine Leistungen zu steigern, und die Resultate sind nicht zu übersehen. Ein Hoffnungsschimmer für Ferrari.
Gazzetta dello Sport: MaxAttack: Verstappen versenkt Mercedes im Silverstone-Tempel. Eine Leistung, an die er sich lange erinnern wird. Der Niederländer schafft ein Meisterwerk, eine Perle, ein Wunder von Mut und Talent, eine Leistung, die am Rande des Unmöglichen steht. Das Dreher-Festival von Sebastian Vettel geht weiter, dieses Jahr stehen wir schon bei zwei. Aber anstatt, dass der Deutsche seine Schuld eingesteht, beschuldigt er die Maschine und die Strategie. Es wird Zeit, eine neue Platte aufzulegen
Repubblica: Der einstige Bad Boy Verstappen ruiniert Mercedes das Fest. Leclerc erobert einen vierten Platz, der für Ferrari einem Sieg ähnelt.
SCHWEIZ
Blick: Verstappen trocknet in Reifen-Schlacht die Mercedes ab!
Neue Zürcher Zeitung: Das Mercedes-Team schläft, und Verstappen beendet dessen Siegesserie mit einem cleveren Reifenpoker.
Grand Prix zum 70. Jubiläum in Silverstone 2020
1. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:19:44,062h
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +11,080 sec
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +17,826
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +28,536
5. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +29,289
6. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +39,146
7. Nico Hülkenberg (D), Racing Point, +42,538
8. Esteban Ocon (F), Renault, +55,951
9. Lando Norris (GB), McLaren, +1:04,773 min
10. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1:05,544
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1:09,669
12. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1:10,642
13. Carlos Sainz (E), McLaren, +1:13,370
14. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1:14,070
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. Romain Grosjean (F), Haas, +1 Runde
17. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
18. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
20. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
WM-Stand nach 5 von 13 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 107 Punkte
2. Verstappen 77
3. Bottas 73
4. Leclerc 45
5. Norris 38
6. Albon 36
7. Stroll 28
8. Sergio Pérez (MEX) 22
9. Ricciardo 20
10. Ocon 16
11. Sainz 15
12. Gasly 12
13. Vettel 10
14. Hülkenberg 6
15. Giovinazzi 2
16. Kvyat 2
17. Magnussen 1
18. Räikkönen 0
19. Russell 0
20. Latifi 0
Marken
1. Mercedes 180
2. Red Bull Racing 113
3. Ferrari 55
4. McLaren 53
5. Racing Point 41 (56)*
6. Renault 36
7. AlphaTauri 14
8. Alfa Romeo 2
9. Haas 1
10. Williams 0
* 15 Punkte Abzug wegen Einsatzes illegal kopierter Bremsbelüftung