Mika Häkkinen über Crash: «Fahrer müssen lernen»
Mika Häkkinen 2018 in Suzuka
Auch der Finne Mika Häkkinen war sehr gespannt, wie die GP-Premiere von Mugello verlaufen würde. Der Formel-1-Weltmeister von 1998 und 1999 verfolgte das Geschehen zuhause vor dem Bildschirm und staunte über die zahlreichen Zwischenfälle. In seiner Kolumne für den Wettanbieter Unibet analysiert der 20fache GP-Sieger, wie es zu den verschiedenen Unfällen kommen konnte.
Der frühere McLaren-Star Häkkinen sagt: «Alles in allem zeigt das Geschehen – die Fahrer müssen noch Einiges lernen, wenn sie zum ersten Mal auf eine für sie neue Rennstrecke kommen. Mugello war eine ganz besondere Herausforderung. Denn diese Piste ist nicht nur sauschnell, sie ist auch verhältnismässig eng.»
«Im Grunde gibt es dort nur eine gute Stelle zum Überholen, das ist die Kurve nach Start und Ziel. Es lag auf der Hand, dass die Piloten die Gelegenheit ergreifen wollten, dann Ränge gutzumachen, wenn es am einfachsten ist – beim Start oder Neustart. Die Folge: Wir haben bis zu vier Wagen nebeneinander gesehen, auf Kurven zuschiessend, wo höchstens Platz für zwei Rennfahrzeuge ist.»
«Die erste Kollision kurz nach dem Start halte ich für einen normalen Rennzwischenfall», so der 51jährige Nordländer weiter. «Vor der Linkskurve 2 haben einfach zu viele Fahrer das gleiche Stück Asphalt für sich beansprucht.»
«Die Kollision beim rollenden Neustart dann, die zum ersten Rennabbruch führte, war erheblich gefährlich. Einige Fahrer versuchten zu erraten, wann Leader Valtteri Bottas wohl Gas gibt. Zur Erinnerung: Der Führende gibt das Tempo vor. Das führte dazu, dass Piloten auf einmal mit sehr unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterwegs waren, mit so gut wie keiner Zeit zum Reagieren.»
«Die Aufnahmen verschiedener Bordkameras zeigten erschreckend, wie schwierig es für die Piloten war, eine Kollision zu verhindern. Es war eine jener Massenkarambolagen, die wir vielleicht in einer Nachwuchskategorie erwarten würden, aber sicher nicht in der Formel 1. Zum Glück hat sich die unermüdliche Arbeit für noch sicherere Autos hier bezahlt gemacht.»
«Der Unfall von Lance Stroll schliesslich war furchteinflössend. Links hinten ist etwas kaputtgegangen. Das ist für einen Fahrer immer das Schlimmste, denn dann wirst du schlagartig zum Passagier. Du kannst nur noch auf den Aufprall warten.»
Toskana-GP 2020, Mugello
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:31:55,955h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +4,942 sec
3. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +7,910
4. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +10,476
5. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +15,638
6. Lando Norris (GB), McLaren, +18,931
7. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +21,751
9. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +27,785
8. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +29,247
10. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +29,595
11. George Russell (GB), Williams, +31,894
12. Romain Grosjean (F), Haas, +40,707
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Reifenschaden/Unfall
Esteban Ocon (F), Renault, Bremsen
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Crash
Kevin Magnussen (DK), Haas, Crash
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Crash
Carlos Sainz (E), McLaren, Crash
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Crash
Pierre Gasly (F), AlphaTauri, Crash
WM-Stand Fahrer nach 9 von 17 Rennen
1. Hamilton 190 Punkte
2. Bottas 135
3. Verstappen 110
4. Norris 65
5. Albon 63
6. Stroll 57
7. Ricciardo 53
8. Leclerc 49
9. Pérez 44
10. Gasly 43
11. Sainz 41
12. Ocon 30
13. Vettel 17
14. Kvyat 10
15. Nico Hülkenberg (D) 6
16. Räikkönen 2
17. Giovinazzi 2
18. Magnussen 1
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0
Marken
1. Mercedes 325
2. Red Bull Racing 173
3. McLaren 106
4. Racing Point 92
5. Renault 83
6. Ferrari 66
7. AlphaTauri 53
8. Alfa Romeo 4
9. Haas 1
10. Williams 0