George Russell: Übler Verdacht gegen Sergio Pérez
George Russell in Portugal vor Sebastian Vettel
Mercedes-Nachwuchsfahrer George Russell besitzt für 2021 einen Vertrag bei Williams. Noch vor wenigen Wochen haben er und sein kanadischer Stallgefährte Nicholas Latifi bestätigt – wir fahren auch in der kommenden Saison für den englischen Traditionsrennstall.
Doch seither ist viel passiert. Der Investmentfirma Dorilton Capital, neuer Besitzer von Williams, wird unterstellt, an ein Engagement von Sergio Pérez zu denken. Williams-Teamchef Simon Roberts wollte in Portugal nicht bestätigen, dass die Cockpits von Russell und Latifi sicher sind; und er wollte auch nicht dementieren, dass Sergio Pérez ein Thema ist. Natürlich hat das Mutmassungen nur noch weiter befeuert.
Der 22jährige Russell gilt als kommender GP-Sieger. Er pfeffert den Williams in den Abschlusstrainings 2020 auf Positionen, die mit diesem Auto eigentlich gar nicht möglich sein dürften. Aber das Glück ist nicht auf seiner Seite: Der Portugal-GP war das 33. Formel-1-Rennen des jungen Briten, ohne dass er je auch nur einen Punkt erobert hat.
Niemand zweifelt daran: Wenn Williams es schafft, ein besseres Auto zu bauen, dann fährt Russell auch die Ernte ein. Aber im Fernduell mit Sergio Pérez hat der Mexikaner einen entscheidenden Vorteil: Er bringt Geld mit.
Auf Mercedes kann Russell nicht zählen: Teamchef Toto Wolff hat klargemacht – die Fahrerwahl liegt bei den Partner-Teams, Mercedes mischt sich nicht in personelle Entscheidungen der Kunden ein.
George Russell sagte in einer Medienrunde nach dem Portugal-GP: «Ich versuche, meine Leistungen für sich sprechen zu lassen. Ich mache mir keine Sorgen für 2021. Ich weiss, dass ich auf die Unterstützung von Toto Wolff zählen kann.»
Der Wiener hält fest: Sollte Russell für 2021 kein Auto erhalten, dann wird George Edel-Reservist, um ab 2022 wieder einen Stammplatz zu erhalten.
George Russell hat den folgenden Verdacht: «Ich glaube, die ganzen derzeitigen Spekulationen werden aus dem Pérez-Lager genährt. Sie versuchen, Druck aufzubauen.»
Die ausweichenden Antworten von Simon Roberts kommentiert Russell so: «Williams äussert sich grundsätzlich nicht über Verträge. Und diese Aussagen wurden vielleicht ein wenig aus dem Zusammenhang gerissen. Unterm Strich wollte Williams nichts dazu sagen, weil es dazu nichts zu sagen gibt.»
Portugal-GP, Portimão
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:30:00,085 h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +25,592 sec
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +34,508
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1:05,312 min
5. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
6. Carlos Sainz (E), McLaren, +1 Runde
7. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +1 Runde
8. Esteban Ocon (F), Renault, +1 Runde
9. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
12. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1 Runde
13. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
16. Romain Grosjean (F), Haas, +1 Runde
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2 Runden
19. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +2 Runden
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Aufgabe
WM-Stand nach 12 von 17 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 256 Punkte
2. Bottas 179
3. Verstappen 162
4. Ricciardo 80
5. Leclerc 75
6. Pérez 74
7. Norris 65
8. Albon 64
9. Gasly 63
10. Sainz 59
11. Stroll 57
12. Ocon 40
13. Vettel 18
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Giovinazzi 3
17. Räikkönen 2
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0
Marken
1. Mercedes 435
2. Red Bull Racing 226
3. Racing Point 126
4. McLaren 124
5. Renault 120
6. Ferrari 93
7. AlphaTauri 77
8. Alfa Romeo 5
9. Haas 3
10. Williams 0