Sebastian Vettel: Helm für Vielfalt der Menschen
Die Formel 1 setzt sich 2020 für mehr Gleichheit und gegen Rassismus ein, jeweils mit einer kurzen Zeremonie vor einem Grand Prix. Lewis Hamilton ist unter den Formel-1-Fahrern Leitwolf in Sachen Kampf gegen Rassismus. Nach einer entsprechenden Aktion am Red Bull Ring wirkte eine folgende in Ungarn unorganisiert. Die GP-Asse versammelten sich unter dem Siegerpodest, aber nicht alle schafften es rechtzeitig dorthin, bevor die ungarische Landeshymne gespielt wurde. Einige standen still da, andere fielen ins Knie, so wie die Champions Hamilton und Sebastian Vettel.
Nach dem Rennen machte der sechsfache Weltmeister Hamilton seinem Ärger Luft, auch über das Verhalten einiger seiner Fahrerkollegen. «Einige sind offenbar der Ansicht – wir haben das jetzt einmal gemacht, das reicht. Aber das ist ein Problem, das nicht von selber weggeht. Wir müssen uns weiterhin für gleiche Rechte einsetzen.»
«Sebastian Vettel und ich sind uns einige darüber, wie wichtig es ist, dass wir da am Ball bleiben. Wir müssen uns mit den F1-Verantwortlichen zusammensetzen, sie müssen bei diesem Thema einen besseren Job machen. Wir müssen für solche Aktionen mehr Zeit erhalten.»
Sebastian Vettel sagte zu diesem Thema vor dem Silverstone-GP: «Es sollte nicht an uns Piloten alleine liegen, so etwas zu organisieren. Schliesslich sind wir nicht für die Abwicklung des Rennwochenendes zuständig. Wir versuchen, eine Botschaft zu schicken, eine Botschaft, von welcher wir überzeugt sind. Aber nach dem ersten Rennen lassen uns Autosport-Weltverband FIA und Formula One Management hängen, was das angeht. Sie haben uns nicht dabei geholfen, etwas auf die Beine zu stellen.»
Die Formel 1 reagierte: Die Boxengasse wird seit dem WM-Lauf in Silverstone 40 Minuten und nicht 30 Minuten vor dem Rennstart geöffnet. Im neuen Ablauf vor dem Grand Prix ist ein 30sekündiges Zeitfenster eingeplant, in welchen die Fahrer «die Wichtigkeit von Gleichheit für alle zeigen können».
Die Formel 1 hat sogar aufgelistet, wie die Fahrer das zu tun haben: Ins Knie fallen, mit verschränkten Armen dastehen, den Kopf gesenkt, auf den Schriftzug des T-Shirts zeigend (Schluss mit Rassismus), mit der Hand auf dem Herzen «oder in irgendeiner anderen Art und Weise, mit welcher sich der Fahrer wohlfühlt».
In der Türkei, ausserhalb der Tore der Transkontinental-Stadt Istanbul, trägt Sebastian Vettel einen Helm, der seinen persönlichen Einsatz zeigt.
«No borders, just horizon – only freedom»: Das war das Motto der Flugpionierin Amelia Earhart. Keine Grenzen, allein Horizonte – nur Freiheit. Die US-Amerikanerin wollte damit ausdrücken, was uns Erdenbürger verbindet und nicht, was uns trennt. Im Mittelpunkt dieses neuen Helmdesigns steht ein Regenbogen als Symbol der Vielfalt der Menschen und all ihrer Lebensformen in einer geeinten und harmonischen Welt. Eingebettet ist das Farbspektrum in die Grundfarbe des Helms, die von Weiss fliessend in Schwarz übergeht. Am unteren Rand sind graphisch die Kulturen dieser Welt dargestellt. Die Botschaft, die Sebastian Vettel in diesen schwierigen Zeiten sehr am Herzen liegt und die das Design massgeblich inspiriert hat, ist oben auf dem Helm zu finden: «together as one» – einmütig zusammenstehen.
Emilia Romagna-GP, Imola
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:28:32,430 h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +5,783 sec
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +14,320
4. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +15,141
5. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +19,111
6. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +19,652
7. Carlos Sainz (E), McLaren, +20,230
8. Lando Norris (GB), McLaren, +21,131
9. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +22,224
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +26,398
11. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +27,135
12. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +28,453
13. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +29,163
14. Romain Grosjean (F), Haas, +32,935
15. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +57,284
Out
George Russell (GB), Williams, Crash
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Reifenschaden
Kevin Magnussen (DK), Haas, Aufgabe
Esteban Ocon (F), Renault, Getriebe
Pierre Gasly (F), AlphaTauri, Wasserleck
WM-Stand nach 13 von 17 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 282 Punkte
2. Bottas 197
3. Verstappen 162
4. Ricciardo 95
5. Leclerc 85
6. Pérez 82
7. Norris 69
8. Sainz 65
9. Albon 64
10. Gasly 63
11. Stroll 57
12. Ocon 40
13. Kvyat 26
14. Vettel 18
15. Nico Hülkenberg (D) 10
17. Räikkönen 4
16. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0
Marken
1. Mercedes 479
2. Red Bull Racing 226
3. Renault 135
4. McLaren 134
5. Racing Point 134
6. Ferrari 103
7. AlphaTauri 89
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0