Mercedes und Williams: Kooperation ab 2022 verstärkt
Mercedes und Williams arbeiten ab 2022 enger zusammen
Jahrelang haben Frank Williams und seine Tochter Claire beteuert, sie wollten ein unabhängiges Team bleiben. Doch 2020 musste der Rennstall verkauft werden, um das Überleben des drittältesten und dritterfolgreichsten Formel-1-Rennstalls (nach Ferrari und McLaren) sicherzustellen. Die neuen Besitzer der Investmentfirma Dorilton Capital schlagen nun eine andere Richtung ein: Die technische Zusammenarbeit mit Williams Racing wird ab dem Jahr 2022 um eine Belieferung mit bestimmten übertragbaren Komponenten ausgebaut.
Williams Racing setzt seit dem Beginn der Hybrid-Ära im Jahr 2014 Antriebseinheiten von Mercedes-Benz ein, ab dem Jahr 2022 stellt das Mercedes-AMG Petronas F1 Team Williams auch das Getriebe und die damit verbundenen Hydraulikkomponenten zur Verfügung.
Williams hat traditionell seine eigenen Getriebe und Hydraulikkomponenten entwickelt, die erweiterte Partnerschaft ermöglicht es dem Team, langfristig intern einen effizienteren Design- und Produktionsprozess einzuführen. Dadurch kann Williams seine Ressourcen in anderen Bereichen effizienter bündeln. Williams wird weiterhin andere Chassis-Teile selbst entwerfen und herstellen.
Toto Wolff, Geschäftsführer und Teamchef des Mercedes-AMG Petronas Formel 1 Teams: «Wir sind erfreut, dass wir unsere technische Kooperation mit Williams mit dieser neuen Vereinbarung ausbauen können. Williams setzt unsere Antriebseinheiten seit der Saison 2014 ein, entsprechend macht es für sie Sinn, den integrierten Antriebsstrang zu erwerben. Gleichzeitig macht es angesichts der Skaleneffekte für unser Team Sinn, unter dem neuen Reglement ein weiteres Team zu beliefern. Wir haben mit Williams seit einiger Zeit über dieses Projekt gesprochen und ich freue mich, dass wir diese Ausweitung in die Tat umsetzen konnten.»
Simon Roberts, Teamchef von Williams Racing: «Ich freue mich sehr, dass wir unsere grossartige Beziehung zu Mercedes über die Belieferung mit Motoren hinaus ausdehnen können. Williams ist ein unabhängiges Team, aber die Formel 1 entwickelt sich ständig weiter und als Team müssen wir agil sein, um auf das aktuelle Umfeld zu reagieren. Nur so können wir das Team in die bestmögliche Ausgangsposition bringen, um auf der Rennstrecke wettbewerbsfähig zu sein. Diese langfristige Vereinbarung mit Mercedes ist ein positiver Schritt und stellt einen Teil unserer strategischen Ziele für die Zukunft dar. Gleichzeitig werden wir weiterhin unsere eigenen Design- und Herstellungsmöglichkeiten erhalten.»