Ralf Schumacher: «Mick vor Ritt auf Kanonenkugel»
Fast alle Formel-1-Fahrer antworten auf diese Frage das Gleiche. Wenn wir von ihnen wissen wollen, welchen Grand Prix sie am liebsten gewinnen würden, so sagen die meisten: «Meinen Heim-GP und den Grossen Preis von Monaco.»
Die Faszination des Strassenrennens von Monaco ist unvergleichlich. Den Ritterschlag eines GP-Sieges am Mittelmeer erhielt auch Formel-1-Idol Michael Schumacher – er konnte den Klassiker gleich fünf Mal gewinnen, 1994 und 1995 mit Benetton, dazu 1997, 1999 und 2001 mit Ferrari. Michaels Bruder Ralf Schumacher (45) ging in Monaco von 1997 bis 2007 an den Start, sein bestes Ergebnis – Rang 3 im Monaco-GP 2002 hinter David Coulthard und seinem Bruder Michael.
Ralf Schumacher über Monaco: «Die Faszination ist einfach, präziser und daher besser als die Gegner zu fahren. Eine schnelle Runde lässt sich daran erkennen, dass an der Seite der Walzen der Namen des Reifenherstellers abgeschliffen ist! Was mich besonders freut: Das leidige Thema Pistengrenzen wird es in Monaco nicht geben. Denn wenn du glaubst, es dort übertreiben zu müssen, dann hast du ganz schnell ein kaputtes Auto. Die grosse Herausforderung von Monaco besteht darin, keinen Fehler zu machen.»
«Wenn ich an Monaco denke, dann denke ich daher an Zwischenfälle, einmal hatte ich einen Crash im Toyota, musste von ganz hinten ins Rennen und habe am Sonntag sogar noch einen Punkt erobert. Und das alles mit Anzeichen einer Gehirnerschütterung, heute dürftest du so gar nicht mehr ins Rennen gehen! 2003 stand ich in Monaco sogar auf Pole-Position, aber leider konnte ich dann nach einem Reifenproblem nur Vierter werden.»
Ralf Schumacher ist natürlich gespannt zu erleben, wie sich sein Neffe Mick beim ersten GP-Wochenende im Fürstentum schlagen wird. Der 22jährige Nachwuchsfahrer von Ferrari sitzt bei Haas zwar in einem unterlegenden Auto, aber auch Ralf weiss: «In Monaco kann ein guter Fahrer einen Unterschied machen.»
Ralf zum Zwischenzeugnis von Ralf: «Ich finde, Mick hat bislang alles richtig gemacht. Wir müssen aber Geduld haben, sein Auto wird nicht besser. In Monaco wird das für ihn mit dem sehr nervösen Wagen an der Hinterachse ein richtiger Ritt auf der Kanonenkugel. Ganz wichtig wird für Mick sein, dass er behutsam ins Wochenende geht und keinen Unfall baut. Wenn er da seinen Stil behält und sich im Laufe des Wochenendes stetig steigert, dann traue ich ihm sogar eine Überraschung zu.»
«Wenn ich Mick einen Rat geben sollte: Er soll ganz entspannt ins Training an die Arbeit gehen und vorsichtig sein, sich bewusst und stückchenweise steigern, Risiko ist erst zum Schluss eines Rennens ratsam.»
«Es ist kein Rennmythos, dass ein Fahrer auch in einem weniger guten Auto etwas bewegen kann. Das ist einer der Gründe dafür, dass wir in Monaco schon die eine oder andere Überraschung erlebt haben.»
«Generell muss sich Mick die notwendige Zeit fürs Lernen nehmen. Der moderne GP-Sport ist überaus komplex, die Grand-Prix-Lehre geht nicht von heute auf morgen. Ich sehe ihn da in einer schönen Entwicklung. Er lernt ständig dazu, er bringt sein Auto ins Ziel, und er liegt vor seinem Stallgefährten – mehr kann man von ihm nicht erwarten.»
Spanien-GP, Barcelona
01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:33:07,683 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +15,841 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +26,610
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +54,616
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:03,671 min
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:13,768
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:14,670
08. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
17. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, Elektrik
WM-Stand nach 4 von 23 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 94 Punkte
2. Verstappen 80
3. Bottas 47
4. Norris 41
5. Leclerc 40
6. Pérez 32
7. Ricciardo 24
8. Sainz 20
9. Ocon 10
10. Gasly 8
11. Stroll 5
12. Alonso 5
13. Tsunoda 2
14. Räikkönen 0
15. Giovinazzi 0
16. Vettel 0
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0
Konstrukteure
1. Mercedes 141
2. Red Bull Racing 112
3. McLaren 65
4. Ferrari 60
5. Alpine 15
6. AlphaTauri 10
7. Aston Martin 5
8. Alfa Romeo 0
9. Williams 0
10. Haas 0