Max Verstappen: «WM-Leader, das zählt erst später»
Adrian Newey, Carlos Sainz, Max Verstappen und Lando Norris
Besser geht es nicht für Red Bull Racing-Honda-Star Max Verstappen: 12. GP-Sieg, sein erster in Monaco, um genau zu sein: seine erste Podestplatzierung in Monte Carlo. Der zweite Saisonsieg 2021 nach Imola bedeutet, dass der Niederländer erstmals in seiner Formel-1-Karriere die WM-Führung übernommen hat. Dank seines Sieges und wegen Lewis Hamilton nur auf Rang 7 steht es in der WM nun zwischen Max und dem Briten 105:101. Und Red Bull Racing hat bei den Konstrukteuren die WM-Führung übernommen, 149:148, erstmals seit Hockenheim 2018 führt Mercedes-Benz nicht in beiden Meisterschaften!
Max Verstappen ist auch der erste WM-Leader mit Red Bull Racing seit Ende 2013, als Sebastian Vettel den vierten Titel in Folge sicherstellte (bei Fahrern und Konstrukteuren). Danach begann die Turbohybrid-Ära der Formel 1 und die Dominanz von Mercedes-Benz.
«Das haben wir ziemlich gut auf die Reihe bekommen», untertrieb Max Verstappen während der Auslaufrunde am Funk. Teamchef Christian Horner meldete sich bei Max: «Max, lass das mal sacken – du bist ein Grand-Prix-Sieger in Monaco! Das ist dein Nachmittag, geniess es!»
Max antwortete: «Das war perfekte Arbeit von allen, vielen Dank, ich bin super happy.» Verstappen war sichtlich berührt. Ist das wirklich der gleiche Verstappen, der immer gesagt hat, auch in Monte Carlo gebe es nur 25 WM-Punkte? Max gibt zu: «Schon als ich als kleiner Junge vor dem Fernseher sass, wollte ich dieses Rennen gewinnen. Im Grunde gibt es doch nur zwei Grands Prix, welche dir wichtig sind – das Heimrennen und der Monaco-GP.»
«Was für ein Tag! Ein guter Start war die halbe Miete, die andere Hälfte war das Reifen-Management. Wir wollten lange draussen bleiben, um uns alle strategischen Möglichkeiten zu bewahren. Wie sich dann zeigte, hatte Bottas hinter mir mehr Schwierigkeiten als ich.»
«Ich wusste, ich muss am Start alles richtig machen. Ich habe mich nach bestem Wissen und Gewissen verteidigt. Aber ich lag gegen Bottas auch vorne. Vor dem Rennen hat mir Leclerc leid getan, du wünschte niemandem, dass er von Pole das Rennen nicht mal aufnehmen kann, aber dann habe ich all diese Gedanken verscheucht und mich ganz aufs Rennen konzentriert.»
Gab es irgendwelche Schreckmomente auf dem Weg zum Sieg? Max: «Am schwierigsten war es, immer konzentriert zu bleiben. Denn letztlich weisst du nie, was hier passiert, du musst wirklich auf alles gefasst bleiben. Ich habe die ganze Zeit auf meine Reifen geachtet, ich habe die Abstände im Auge behalten. Aber alles in allem muss ich sagen – mehr oder weniger war alles unter Kontrolle.»
«Es ist wirklich cool, hier zu gewinnen. Dabei stand ich vorher noch nie auf dem Siegerpodest! Aber gleichzeitig denke ich schon an die kommenden Läufe. So wie hier darf es ruhig weitergehen!»
«Es ist schön, meinen Namen ganz oben in der WM-Tabelle zu sehen, aber ich werde glücklicher sein, wenn das am Ende der Saison auch noch so ist! Das wird nicht einfach, denn Monaco darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Mercedes noch immer ganz stark ist.»
«Baku ist zwar auch ein Strassenkurs, aber dort fahren wir mit viel weniger Abtrieb, die Piste baut auch weniger Haftung auf als Monaco. Ich gehe davon aus, dass wir dort bei der Musik sein werden.»
Monaco-GP, Monte Carlo
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:38:56,820 h
02. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 9,114 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 22,117
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 23,963
05. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 51,115
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 54,045
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:06,361 min
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
Out
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Antriebswelle gebrochen *
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Radmutter
* nicht zum Rennen gestartet
WM-Stand nach 5 von 23 Rennen
Fahrer
1. Verstappen 105 Punkte
2. Hamilton 101
3. Norris 56
4. Bottas 47
5. Pérez 44
6. Leclerc 40
7. Sainz 38
8. Ricciardo 24
9. Gasly 16
10. Ocon 12
11. Vettel 10
12. Stroll 9
13. Alonso 5
14. Tsunoda 2
15. Giovinazzi 1
16. Räikkönen 0
17. Russell 0
18. Latifi 0
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0
Konstrukteure
1. Red Bull Racing 149
2. Mercedes 148
3. McLaren 80
4. Ferrari 78
5. Aston Martin 19
6. AlphaTauri 18
7. Alpine 17
8. Alfa Romeo 1
9. Williams 0
10. Haas 0