Flavio Briatore: Wegen Corona – Ärger mit Behörden
Flavio Briatore (links) in Monaco 2021
Der langjährige Formel-1-Erfolgsmanager Flavio Briatore (71) erlebte einen turbulenten August 2020: Am 17. August schloss er seinen beliebten Nachtklub «Billionaire» in Porto Cervo, aus Protest gegen eine Bestimmung des Bürgermeisters, keine Musik nach Mitternacht zu erlauben.
Danach wurde bekannt, dass es im Klub zu zahlreichen Ansteckungen der Angestellten mit dem Coronavirus gekommen war. Am 25. August 2020 berichteten italienische Medien: Briatore liegt im Mailänder Krankenhaus San Raffaele, mit ernster, aber nicht lebensbedrohlicher Corona-Erkrankung.
Gemäss der Zeitung «L’Espresso» musste sich der Weltmeistermacher von Michael Schumacher und Fernando Alonso am 24. August einliefern lassen. Von einer Covid-19-Erkrankung hatte zuvor niemand gewusst. Der feurige Briatore war lediglich durch eine Reihe wütender Äusserungen über die Regierung und den Bürgermeister von Arzachena auf Sardinien aufgefallen. Hintergrund waren Discotheken-Schliessungen, davon betroffen auch der berühmte «Billionaire»-Klub Briatores in Porto Cervo, seit 1998 ein Hot-Spot der Schönen und Reichen.
Nun berichtet die Tageszeitung «La Nuova Sardegna»: Die Justizbehörden auf Sardinien hätten eine Untersuchung gegen das Management des Klubs «Billionaire» eingeleitet, weil dort 14 Mitglieder positiv auf den Coronavirus getestet worden seien. Es besteht der Verdacht der Fahrlässigkeit, dass also Schutzmassnahmen gegen die Verbreitung des Virus zu wenig oder gar nicht eingehalten worden seien. Ebenso sei zu wenig darauf geachtet worden, dass die Gäste des Klubs die damals geltenden Vorschriften eingehalten hätten. Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung.
Der nächste Schritt: Ein Untersuchungsrichter auf Sardinien wird darüber befinden müssen, ob die Sachlage die Eröffnung eines Verfahrens erzwingt, das vor Gericht endet, oder ob die Ermittlungen in einem frühen Stadium eingestellt werden. Ein solches Vorgehen ist im italienischen Rechtssystem normal.
Diskotheken sind übrigens bis heute in Italien geschlossen, die Regierung will ab 10. Juli die Wieder-Eröffnung erlauben – für Besucher, die geimpft, getestet oder von Corona genesen sind.