Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Jost Capito (Williams): Gnadenlose Entscheidung

Von Mathias Brunner
Jost Capito

Jost Capito

Der Deutsche Jost Capito räumt bei Williams als Geschäftsleiter auf. Der erfahrene Renn-Manager sagt, wieso Teamchef Simon Roberts beim englischen Traditionsrennstall überflüssig geworden ist.

Anfang Juni wurde bekannt: Simon Roberts wird als Teamchef beim Traditionsrennstall Williams ersetzt, sein Nachfolger beim drittältesten und dritterfolgreichsten Team der Formel 1 ist Jost Capito in einer Doppelrolle, denn der 62jährige Deutsche ist auch CEO des Rennstalls. Roberts war im Juni 2020 im Rahmen einer grossen Umstrukturierung zu Williams gekommen. Der ganze technische Teil samt operativen Einsatzes ist bei Williams dem Franzosen François-Xavier («FX») Demaison anvertraut.

Der Siegerländer Capito hat nun erklärt, wieso derzeit bei Williams so gnadenlos aufgeräumt wird: «In den ersten hundert Tagen bei Williams ging es für mich darum, in ausgiebigen Gesprächen mit den Angestellten zu verstehen, wie dieses Team funktioniert und wie wir die Weichen für die Zukunft stellen müssen.»

«Es wurde schnell klar: Alles, was die Ingenieurs-Arbeit angeht, sollte in eine Hand übergehen, also Design, Aerodynamik, Einsatz an der Strecke. Es war klar, wer diese Arbeit leiten soll, natürlich der Technische Direktor, also FX.»

«Neben der technischen Seite gibt es die sportliche Seite, hier geht es um die übergeordneten Fragen, um die Regelung interner Abläufe und grundsätzliche Entscheidungen, was die mittel- und langfristige Zukunft des Rennstalls angeht. Damit sollen sich Techniker nicht abmühen müssen, sie sollen sich ganz auf die Leistungsfähigkeit des Autos konzentrieren.»

«Als ich mir diese Aufgabenteilung anschaute, kristallisierte sich heraus: In diesem neuen System hat Simon Roberts keinen Platz mehr. Damit wir uns richtig verstehen – Simon hat in der Übergangsphase einen tollen Job gemacht für Williams, wie er den Rennstall zusammengehalten hat. Wir sind ihm dafür sehr dankbar. Aber innerhalb einer strafferen Struktur mit kürzeren Entscheidungswegen können wir das alles effizienter machen.»

Capito brachte frühere Formel-1-Erfahrung von Sauber und McLaren zu Williams, aber Jost ist nicht überzeugt, dass dies für die Doppelrolle als CEO und Teamchef überhaupt notwenig gewesen ist. «Manchmal kann es auch sehr hilfreich sein, mit einer frischen Perspektive zu einem GP-Rennstall zu kommen, so wie der frühere Porsche-Mann Andreas Seidl bei McLaren.»

Frankreich-GP, Le Castellet

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:27:26,842 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,904 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +8,811
04. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +14,618
05. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:04,032 min
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:15,857
07. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:16,596
08. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1:17,695
09. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:19,666
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:31,946
11. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:39,337
12. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
14. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1 Runde
17. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde

WM-Stand nach 7 von 23 Rennen

Fahrer
01. Verstappen 131 Punkte
02. Hamilton 119
03. Pérez 84
04. Norris 76
05. Bottas 59
06. Leclerc 52
07. Sainz 42
08. Gasly 37
09. Ricciardo 34
10. Vettel 30
11. Alonso 17
12. Ocon 12
13. Stroll 10
14. Tsunoda 8
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Konstrukteure
01. Red Bull Racing 215
02. Mercedes 178
03. McLaren 110
04. Ferrari 94
05. AlphaTauri 45
06. Aston Martin 40
07. Alpine 29
08. Alfa Romeo 2
09. Williams 0
10. Haas 0

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