MotoGP: So lief der erste Wintertest

Knall bei Alpine: Motorenchef Rémi Taffin ist weg!

Von Mathias Brunner
Rémi Taffin (Mitte) 2018 in Montreal

Rémi Taffin (Mitte) 2018 in Montreal

Das kommt unerwartet: Ausgerechnet nach dem Sensationssieg von Esteban Ocon beim Grossen Preis von Ungarn stellt Alpine das Organigramm um – der langjährige Motorenchef Rémi Taffin ist weg.

Im vergangenen Winter hatte der neuen Alpine-F1-Geschäftsleiter Laurent Rossi angekündigt: Er wolle sich zunächst mal in Ruhe ansehen, wie das Team funktioniere, das bis Ende 2020 als Renault-Werksmannschaft in der Königsklasse engagiert war. Dann werde er möglicherweise erste Änderungen einbringen.

An diesem Punkt sind wir gemäss meines Kollegen Jean-Michael Desnoues von AutoHebdo nun angelangt. Er hat enthüllt, was in Sachen Timing seltsam anmutet – ausgerechnet nach dem Sensationssieg von Esteban Ocon in Ungarn geht Motorenchef Rémi Taffin, eine der langjährigen Stützen des GP-Rennstalls. Rémi Taffin war seit mehr als zwanzig Jahren am Engagement von Renault in der Formel 1 beteiligt und trug zuletzt die Gesamtverantwortung für den am Standort Viry-Châtillon entwickelten Antriebsstrang.

Rossi will gemäss Desnoues damit ein starkes Signal für eine neue Ära des Formel-1-Engagement senden, mit dem Einverständnis von Renault-Konzernleiter Luca de Meo.

Nach seinem Maschinenbaustudium an der ESTACA, einer spezialisierten Ingenieurschule in Paris, sammelte Rémi Taffin 1998 seine ersten Erfahrungen im Motorsport – als Renningenieur für Signature in der Formel 3. Ein Jahr später kam Rémi zu Renault, er arbeitete als Motor-Ingenieur bei British American an der Seite von Ricardo Zonta und bei Arrows als Ingenieur von Jos Verstappen bei Arrows.

Mit Renault und Fernando Alonso wurde Taffin 2005 und 2006 Weltmeister. Er setzte seine Rolle als Renningenieur 2007 mit Heikki Kovalainen und 2008 mit Alonso fort. Rémi übernahm dann 2009 die Leitung der Rennsportaktivitäten von Renault F1. Mit der Gründung von Renault Sport F1 im Jahr 2011 erhielt er die Verantwortung für die Motoren der Renault Sport F1-Partner auf der Rennstrecke. Rémi war während der gesamten Saison bei allen Rennen und Tests dabei, beaufsichtigte die Kundenbetreuung der Teams mit Renault-Antrieb und spielte eine Schlüsselrolle bei den vier Weltmeistertiteln von Red Bull Racing in der V8-Ära.

2014 folgte die Ernennung zum «Director of Operations». Rémi Taffin leitete die Teams von Ingenieuren und Technikern in der Abteilung Prüfstand und Montage in Viry und sorgte für einen reibungslosen Übergang auf die Rennstrecke, indem er auch die in Partnerteams von Renault integrierten Ingenieure betreute. Seit 2016 leitete Taffin als Direktor für Motorentechnik der Antriebsstränge von Renault, bis hin zur 2021er Antriebseinheit vom Typ Renault E-Tech 20B, welche die Alpine-Rennwagen von Fernando Alonso und Esteban Ocon antreibt.

Ungarn-GP, Budapest

01. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:40:00,248h
02. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1,859 sec*
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,736
04. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +15,018
05. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +15,651
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:03,614 min
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:15,803
08. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1:17,910
09. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1:19,094
10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:20,244
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, Kollision
Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, Kollision
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, Kollision
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Kollision
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Kollision
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Kollision
*Disqualifikation, zu wenig Sprit

WM-Stand nach 11 von 23 Rennen**

Fahrer
1. Hamilton 192 Punkte
2. Verstappen 186
3. Norris 113
4. Bottas 108
5. Pérez 104
6. Leclerc 80
7. Sainz 80
8. Ricciardo 50
9. Vettel 48
10. Gasly 48
11. Ocon 39
12. Alonso 36
13. Stroll 18
14. Tsunoda 16
15. Latifi 4
16. Russell 2
17. Räikkönen 1
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 300
2. Red Bull Racing 290
3. McLaren 163
4. Ferrari 160
5. Alpine 75
6. Aston Martin 66
7. AlphaTauri 64
8. Williams 6
9. Alfa Romeo 2
10. Haas 0
** WM-Stand noch unkorrigiert nach der Disqualifikation von Vettel


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