Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Sebastian Vettel (Aston Martin): Tag der Entscheidung

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

Montag, 9. August, werden sich die Regelhüter des Autosport-Weltverbands FIA erneut um den Fall Aston Martin kümmern. So geht es nach der Disqualifikation von Sebastian Vettel in Ungarn weiter.

Am 5. August hat sich Aston Martin dazu entschlossen, mit allen Mitteln gegen den Ausschluss von Sebastian Vettel in Ungarn vorzugehen. Damit soll der Heppenheimer seinen zweiten Platz behalten dürfen. Vettel hatte auf dem Hungaroring für Aston Martin einen fabelhaften zweiten Platz hinter Esteban Ocon (Alpine) eingefahren. Aber dann konnten die Regelhüter des Autosport-Weltverbands FIA aus seinem Aston Martin nicht genügend Kraftstoff für eine Spritprobe entnehmen, und im Reglement ist verankert, was es bedeutet, wenn weniger als ein Liter aus dem Tank gezogen werden kann – Ausschluss.

Das lässt Aston Martin nicht auf sich sitzen. Der Rennstall teilte mit: «Wir sind davon überzeugt, dass Sebastian Vettel genügend Kraftstoff im Tank hatte, um dem Reglement Genüge zu tun. Wir glauben auch, dass wir neue Erkenntnisse bieten können, die bei der Entscheidung am Sonntagabend am Hungaroring noch nicht vorlagen.»

Die FIA verlangt nach mindestens einem Liter Kraftstoff, weil drei verschiedene Proben genommen werden: Eine wird an der Rennstrecke von den Spritspezialisten der FIA geprüft; eine zweite wird an ein unabhängiges Labor geschickt; die dritte bleibt beim Team. Der Rest wird zur Seite gelegt, falls eine tiefergehende Prüfung notwendig sein sollte.

Aston Martin-Teamchef Otmar Szafnauer beteuerte am Sonntagabend nach dem Ungarn-GP, gemäss Berechnungen seiner Techniker hätten noch 1,74 Liter Sprit im Tank sein müssen. Er ist davon überzeugt, dass die Absaugpumpe nicht richtig funktioniert hat. Szafnauer entschloss sich dann zum ungewöhnlichen Schritt, dass die FIA den Aston Martin versiegelt und nach Frankreich mitnimmt.

Am Montag, 9. August nun kümmern sich die Experten des Autosport-Weltverbands FIA um den Fall Aston Martin. In einem ersten Schritt geht es darum, ob die Regelhüter die angeblich neuen Erkenntnisse von Aston Martin tatsächlich als solche einstufen. Per Videokonferenz werden Vertreter von Aston Martin ihre Argumente vorbringen, seitens FIA werden die Rennkommissare des Ungarn-GP zugeschaltet sein, also Gerd Ennser (Deutschland), Matteo Perini und Tonio Liuzzi (Italien) sowie Lajos Herczeg aus Ungarn. Ebenso dabei: Jo Bauer, der technische Delegierte der Formel 1, sowie Formel-1-Rennleiter Michael Masi.

Sollte dies der Fall sein, können die Rennkommissare zum Schluss kommen, dass sie entweder falsch lagen, siehe Argumentation von Aston Martin, oder dass die Disqualifikation bestehen bleibt. Bei letzterem Szenario kann Aston Martin die Berufung weiterführen oder sich dazu entscheiden, die Sache auf sich beruhen zu lassen.

Ungarn-GP, Budapest

01. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:40:00,248h
02. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1,859 sec*
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,736
04. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +15,018
05. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +15,651
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:03,614 min
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:15,803
08. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1:17,910
09. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1:19,094
10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:20,244
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, Kollision
Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, Kollision
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, Kollision
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Kollision
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Kollision
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Kollision
*Disqualifikation, zu wenig Sprit

WM-Stand nach 11 von 23 Rennen**

Fahrer
1. Hamilton 192 Punkte
2. Verstappen 186
3. Norris 113
4. Bottas 108
5. Pérez 104
6. Leclerc 80
7. Sainz 80
8. Ricciardo 50
9. Vettel 48
10. Gasly 48
11. Ocon 39
12. Alonso 36
13. Stroll 18
14. Tsunoda 16
15. Latifi 4
16. Russell 2
17. Räikkönen 1
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 300
2. Red Bull Racing 290
3. McLaren 163
4. Ferrari 160
5. Alpine 75
6. Aston Martin 66
7. AlphaTauri 64
8. Williams 6
9. Alfa Romeo 2
10. Haas 0
** WM-Stand noch unkorrigiert nach der Disqualifikation von Vettel


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