Sprintrennen: Formel 1 will nicht MotoGP-Weg gehen
Formel-1-CEO Stefano Domenicali
Die Formel-1-Stars absolvierten im Juli 2021 das erste Sprintwochenende auf dem Silverstone Circuit, seither waren die Mini-Rennen immer Teil des WM-Programms, allerdings nur an ausgewählten Rennwochenenden. Im ersten Jahr trugen die GP-Stars auch in Monza und Interlagos ein Sprintrennen aus, im darauffolgenden Jahr wurden die Rennwochenenden in Imola, Spielberg und Interlagos im Sprint-Format ausgetragen.
Seit 2023 finden jeweils sechs Rennwochenenden mit dem Mini-Rennen statt, 2023 waren dies die Veranstaltungen in Baku, Spielberg, Francorchamps, Katar, Austin und Interlagos. In diesem Jahr wurden bereits in Shanghai, Miami und Spielberg die knapp 100 km langen Rennen absolviert. Es folgen noch die Sprint-Rennwochenenden in Austin, São Paulo und Katar. Das Format wurde für die aktuelle Saison nochmals angepasst, sodass die Autos nicht mehr ab Freitagnachmittag im Parc Fermé sind.
Formel-1-CEO Stefano Domenicali ist überzeugt, dass sich das Sprint-Format bewährt hat. Im Gespräch mit «Motorsport.com» sagt der Italiener: «Ich kann mich noch erinnern, wie viel Kritik bei der Einführung der Sprintrennen von den Puristen geäussert wurde, auf die wir natürlich immer auch hören müssen, auch auf jene, die nicht glücklich damit sind.»
Und Domenicali ist überzeugt: «Ich denke, die Meinung ist nun komplett anders, und ich glaube auch, dass die Anpassung beim Format die richtige Entscheidung war.» Der frühere Ferrari-Teamchef glaubt auch, dass in Zukunft noch mehr Sprints pro Saison abgehalten werden sollten. Allerdings nicht an jedem Rennwochenende, wie bei der MotoGP.
«Ich glaube nicht, dass wir in dieser Situation sind», sagt der 59-Jährige aus Imola. «Aber es besteht noch Luft nach oben, man könnte etwa ein Drittel aller Rennwochenenden im Sprint-Format austragen, das wäre eine Möglichkeit», fügt er an.
Alle Sprint-Sieger
Silverstone 2021 – Max Verstappen (NL), Red Bull Racing
Monza 2021 – Valtteri Bottas (FIN), Mercedes
Interlagos 2021 – Valtteri Bottas (FIN), Mercedes
Imola 2022 – Max Verstappen (NL), Red Bull Racing
Red Bull Ring 2022 – Max Verstappen (NL), Red Bull Racing
Interlagos 2022 – George Russell (GB), Mercedes
Baku 2023 – Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing
Spielberg 2023 – Max Verstappen (NL), Red Bull Racing
Francorchamps 2023 – Max Verstappen (NL), Red Bull Racing
Katar 2023 – Oscar Piastri (AUS), McLaren-Mercedes
Austin 2023 – Max Verstappen (NL), Red Bull Racing
Interlagos 2023 – Max Verstappen (NL), Red Bull Racing
Shanghai 2024 – Max Verstappen (NL), Red Bull Racing
Miami 2024 – Max Verstappen (NL), Red Bull Racing
Spielberg 2024 – Max Verstappen (NL), Red Bull Racing