Pérez und Lawson: Crash, Mittelfinger und harte Worte
Beim Crash mit Liam Lawson wurde der GP-Renner von Sergio Pérez beschädigt
Für Sergio Pérez verlief das Heimspiel in Mexiko so gar nicht nach Wunsch. Der Lokalmatador musste nach einem enttäuschenden Qualifying von Startplatz 18 losfahren und leistete sich im Rennen noch vor dem Löschen der Startampel einen kostspieligen Fehler: Weil er einen Meter über seine Startbox hinausgerollt war, kassierte er eine 5-sec-Zeitstrafe.
Davon liess sich der Red Bull Racing-Pilot nicht entmutigen, er startete eine Aufholjagd und hatte die Punkteränge vor Augen, als er in der Kombination der Kurven 4 bis 6 mit Liam Lawson aus dem Schwesternteam Racing Bulls zusammengeriet. Der Ärger des Rennfahrers aus Guadalajara war so gross wie sein Schaden am Auto, der zu einem deutlichen Verlust an Abtrieb führte.
Auch Lawson war verärgert, er zeigte dem Mexikaner im Rennen den Mittelfinger, wofür er sich später entschuldigte. «Das war offensichtlich in der Hitze des Gefechts, er hat die halbe Runde damit verbracht, mich zu behindern und damit hat er versucht, mein Rennen zu ruinieren, deshalb war ich sauer. Aber das ist keine Entschuldigung dafür, das hätte ich nicht tun sollen und es tut mir leid», erklärte der Neuseeländer, der den Crash selbst gleich nach dem Rennen allerdings nicht auf seine Kappe nahm.
«Ganz ehrlich, ich habe versucht, ihm in der vierten Kehre Platz zu lassen, aber er drängte mich von der Strecke und liess mir ab der fünften Kurve keinen Raum. Es ist natürlich unglücklich, aber ich weiss nicht, wohin ich seiner Meinung nach hätte fahren sollen. Aber es ist natürlich nicht das, was Helmut Marko sehen will, es entspricht auch nicht meinem Charakter», erklärte der 22-Jährige angesichts der klaren Kritik, die Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko an seiner Fahrweise geäussert hatte.
Pérez selbst ärgerte sich bei «Sky Sports F1»: «Das Rennen fing wirklich gut an, trotz der Strafe für die falsche Startposition konnte ich schnell nach vorne fahren, doch dann geriet ich mit Lawson zusammen und das war wirklich schade. Ich verstehe es einfach nicht, er hat es auf die Kollision ankommen lassen und dabei sein eigenes und mein Rennen ruiniert. Und mein Auto war an der Seite stark beschädigt, damit war das Rennen praktisch gelaufen.»
«Der Zwischenfall wäre klar vermeidbar gewesen», ist sich der 34-Jährige sicher. «Es war unnötig, denn es war noch früh im Rennen und wir waren beide auf einer guten Position unterwegs. Ich hatte die Kurve, er war klar neben der Strecke und hat dann einfach gerade reingehalten. Ich war ziemlich überrascht, ihn dort zu sehen und da war es schon zu spät», fügte er an.
Dass mit Lawson und Pérez, die in Mexiko auf den Positionen 16 und 17 als Letzte die Zielflagge sahen, zwei Fahrer aus dem Red Bull-Kader aneinander geraten sind, kam auch bei Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner nicht gut an. Der Brite offenbarte in seiner Medienrunde, dass es zu einer Aussprache zwischen den beiden Streithähnen kam: «So wie ich das verstehe, hat sich Liam für den Zwischenfall entschuldigt.» Und er versprach: «Wir werden unsere Lehren daraus ziehen.»
Mexiko-GP, Autódromo Hermanos Rodríguez
01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:40:55,800 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +4,705 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +34,387
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +44,780
05. George Russell (GB), Mercedes, +48,536
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +59,558
07. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:03,642 min
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1:04,928
09. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +1 Runde
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
12. Franco Colapinto (AR), Williams, +1 Runde
13. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
14. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1 Runde
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1 Runde
16. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1 Runde
17. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +1 Runde
Out
Alex Albon (T), Williams, Crash
Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, Crash
Fernando Alonso (E), Aston Martin, Auto überhitzt
WM-Stand (nach 20 von 24 Grands Prix und 4 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 362 Punkte
02. Norris 315
03. Leclerc 291
04. Piastri 251
05. Sainz 240
06. Hamilton 189
07. Russell 177
08. Pérez 150
09. Alonso 62
10. Hülkenberg 31
11. Stroll 24
12. Tsunoda 22
13. Magnussen 14
14. Albon 12
15. Daniel Ricciardo (AUS) 12
16. Gasly 9
17. Oliver Bearman (GB) 7
18. Colapinto 5
19. Ocon 5
20. Lawson 2
21. Zhou 0
22. Logan Sargeant (USA) 0
23. Bottas 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 566 Punkte
02. Ferrari 537
03. Red Bull Racing 512
04. Mercedes 366
05. Aston Martin 86
06. Haas 46
07. Racing Bulls 36
08. Williams 17
09. Alpine 14
10. Sauber 0