Bizarr: F1 Academy-Champion Abbi Pulling muss zittern
Abbi Pulling feierte in Katar – ein wenig zu früh
Im Rahmen des Formel-1-WM-Finales von Abu Dhabi endet auch die Rennsaison der F1 Academy, dieser Rennserie für 15 schnelle Damen am Lenkrad. Eine von ihnen soll eines Tages in der Formel-1-WM antreten. Das wäre auch Zeit!
Die letzte Frau an einem GP-Wochenende: Die Engländerin Susie Wolff 2014 im Williams, als Freitags-Pilotin.
Die letzte Frau in einem GP-Qualifying: Die Italienerin Giovanna Amati 1992 in Brasilien, nicht qualifiziert im Brabham.
Die letzte Frau am GP-Start: Die Südafrikanerin Desiré Wilson in Kyalami 1980, aber das Rennen zählte nicht zur WM, wegen des Streits zwischen dem Autosport-Weltverband FIA und der Team-Vereinigung FOCA.
Die letzte Frau in einem Formel-1-WM-Lauf daher: Die Italienerin Lella Lombardi, auf dem Österreichring 1976, wo sie Zwölfte wurde.
2024 hat sich die Engländerin Abbi Pulling für grössere Aufgaben empfohlen: Die 21-Jährige gewann dreizehn Rennen und wurde verdient Champion – dachten wir jedenfalls am Losail International Circuit. Alpine feierte die Nachwuchspilotin, die 2025 in der englischen Formel 3 antreten wird.
Nur: Pulling kann in Abu Dhabi noch eingeholt werden! Diese Chance ist zwar gering, aber sie ist da.
Der Grund ist bizarr: Das zweite Academy-Rennen von Katar konnte nicht stattfinden, weil nach einem Crash im Porsche-Cup die Leitschienen repariert werden mussten. Daraufhin knallten bei Pullings Mannschaft Rodin die Korken.
Nun stellt sich heraus: Die Academy holt das in Katar verpasste Rennen in Abu Dhabi nach. Damit kann Pulling-Verfolgerin Doriane Pin aus Frankreich (Schützling von Mercedes-Benz) auf dem Yas Marina Circuit maximal 84 Punkte einfahren (25 für einen Sieg, 2 für eine Pole-Position, 1 für die beste Rennrunde). Ihr aktueller Rückstand auf Abbi Pulling – 83 Punkte.
Abbi Pulling muss noch ein wenig zittern, dann aber darf sie mit ihrer Mannschaft mit grösster Wahrscheinlichkeit noch einmal den Titel begiessen.