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Valentino Rossi (Ferrari): Angst vor Schumacher

Von Mathias Brunner
​Motorrad-Legende Valentino Rossi testete zwischen 2004 und 2010 mehrfach Formel-1-Autos von Ferrari. Nun enthüllte der Italiener, wie er sich vor einem Treffen mit Michael Schumacher fürchtete.

Dass Motorrad-Superstar Valentino Rossi auch im Formel-1-Auto gute Figur macht, hat der neunfache Weltmeister mehrfach bewiesen. Zuletzt war er 2019 in Valencia in einem Mercedes von 2017 unterwegs. Doch schon zuvor sammelte die Zweirad-Legende viele Formel-1-Kilometer, zwischen 2004 und 2010 bewegte er mehrere GP-Renner von Ferrari.

Der Italiener Luigi Mazzola, der von 1995 bis 2006 bei Ferrari gearbeitet hat, erinnert sich auf seiner Facebook-Seite an diese Testeinsätze: «Beim ersten Test hat Valentino ungefähr ein Dutzend Dreher gezeigt. Aber mit der Zeit fuhr er wirklich erstaunliche Rundenzeiten. Ich erinnere mich gut daran, wie ich mir mit Michael Schumacher in der Box die Daten anschaute. Schumi hatte einen verblüfften Gesichtsausdruck, fast schon ungläubig.»

Über genau diesen Michael Schumacher hat der inzwischen als Sportwagenfahrer erfolgreiche Rossi im Corriere della Sera jetzt gesagt: «Ich hatte enorme Angst vor dem Treffen mit ihm.»

«Der Grund dafür war: Als es zwischen Schumi und Jacques Villeneuve 1997 um den WM-Titel ging, da habe ich kein Geheimnis daraus gemacht, dass ich für Villeneuve bin. Ich hatte sogar auf seinen Titelgewinn Geld gesetzt.»

«Als ich vor einem meiner Ferrari-Tests hörte, dass uns Schumacher besuchen würde, wurde ich regelrecht paranoid. Ich dachte: ‚Gewiss hält er mich für einen kompletten Idioten, wegen dieser Villeneuve-Sache.’ In Wahrheit jedoch war Michael die Liebenswürdigkeit in Person und gab mir jede Menge Ratschläge fürs Formel-1-Fahren – ein fabelhafter Kerl.»

2006 dachte Rossi ernsthaft über einen Wechsel in die Formel 1 nach, wie er bestätigte: «Ich hatte eine Reihe von Tests für Ferrari absolviert, und wir setzten uns anschliessend mit der Teamleitung zusammen, die einen sehr umfassenden Plan ausgearbeitet hatte, um mich auf eine Karriere in der Formel 1 vorzubereiten.»

«In diesem Plan stand jedoch, dass ich zuerst für ein anderes Team fahren sollte, um mich vorzubereiten, und anfangs sollte ich für Ferrari lediglich Testfahrer sein. Deshalb habe ich beschlossen, das Angebot abzulehnen.»

Luca Cordero di Montezemolo, von 1991 bis 2014 Präsident von Ferrari, ergänzte damals: «Jeder weiss, dass die Rossi-Verpflichtung für die Formel 1 kein PR-Gag war, das hatte Ferrari gar nicht nötig. Am Anfang war es eher eine höfliche Geste gegenüber einem grossen Champion. Aber ich sah bald, dass er wirklich stark war. Es fehlte ihm zwar an Konstanz, aber er hatte sehr viel Potenzial und einen grossen Willen.»

«Es gab den Zeitpunkt, an dem wir dachten, dass es am gescheitesten wäre, wenn Rossi ein Jahr bei Sauber fahren würde. Aber er war schlau. Rossi wollte lieber die Nummer 1 bei den Motorrädern bleiben als Vierter oder Fünfter bei den Autos zu werden.»



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