Franco Colapinto testet schon einen Alpine!

In Japan fuhren im ersten Training Hirakawa und Gasly den Alpine, Doohan übernahm in Session 2. Später am Wochenende testeten die beiden anderen Reservefahrer in Monza mit einem älteren Alpine
Die Alpine-Reservisten Franco Colapinto und Paul Aron sind am Wochenende bereits im Alpine unterwegs gewesen – allerdings nicht in Suzuka, sondern in Monza. Und mit einem alten Auto und nicht dem aktuellen Modell. Muss sich Alpine-Stammpilot Jack Doohan Sorgen machen? Kurz gesagt: ja.
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge haben die beiden Reserve-Fahrer von Alpine parallel zum Japan-GP in Monza/Italien einen Testtag mit alten Autos (Testing of Previous Cars) absolviert. Das ist an und für sich nichts Ungewöhnliches, ist in Anbetracht der Gesamtsituation für Alpine-Pilot Jack Doohan aber kein gutes Zeichen.
Tests mit Vorgängermodellen sind vergleichsweise wenig reglementiert. Teams geben Nachwuchsfahrern daher gern solche Testmöglichkeiten, um sich an Formel-1-Autos generell zu gewöhnen, Abläufe zu üben oder um die Neulinge untereinander zu vergleichen. Die Konkurrenz schläft nicht, so dürfte Doohan die Botschaft interpretieren.
Im Fall Jack Doohan kommen zusätzlich zum Test mehrere Faktoren zusammen: Schon vor seinem Formel-1-Debüt war der junge Australier angezählt. Seit Ende der vorigen Saison kursieren im Fahrerlager äußerst hartnäckige Gerüchte, dass man bei Alpine eigentlich lieber Colapinto als Doohan hätte – und das, bevor man sich überhaupt den Argentinier als Reserve-Fahrer ins Boot geholt hatte. Das wurde erst im Januar verkündet. Seitdem macht auch die Führungsetage bei Alpine offen klar: Niemand hat seinen Sitz sicher.
In Suzuka fuhr zudem Reserve-Fahrer Ryo Hirakawa in der ersten Trainingssession den Boliden von Doohan. Auch das ist an und für sich nicht ungewöhnlich. Dass Hirakawa (inzwischen Reserve-Pilot bei Haas) in Japan fuhr, ergab Sinn und war sicher vorab vereinbart.
Erstaunlich ist jedoch, dass Hirakawa den Alpine von Doohan übernahm und nicht den von Gasly. Für Doohan ist die Strecke in Suzuka neu. Ein Training mehr oder weniger war für ihn wichtiger als für seinen routinierteren Kollegen Pierre Gasly.
Möglich, dass man sich bei Alpine entweder voll auf Gasly-Punkte konzentrieren wollte und entsprechend mehr an der Abstimmung feilen wollte – oder, dass man den Glauben an Doohan schon längst verloren hatte.
Hirakawa fuhr im FP1 die zwölftschnellste Zeit, war anderthalb Zehntel schneller als Gasly.
Richtig unglücklich für Doohan: Als der Australier dann in der zweiten Session übernahm, verunfallte er direkt schwer. Teamchef Oliver Oakes erklärte später frei heraus, dass der Unfall durch einen Fehler von Doohan verursacht worden sei. Welpenschutz sieht anders aus.
Immerhin: Im Rennen kämpfte sich Doohan von Startplatz 19 auf Rang 15 vor, war danach völlig kaputt.
Dem Gemurmel im Fahrerlager nach ist es keine Frage mehr, ob Doohan durch Colapinto ersetzt wird – sondern lediglich, wann der Wechsel erfolgt. Einigen Stimmen zufolge schon in Bahrain – auch wenn Doohan selbst nach dem Rennen noch davon sprach, sich bis zum GP im Wüstenstaat von den Folgen seines Unfalls vollständig erholen zu wollen.
Das Geschehen in Monza dürfte er jedenfalls aufmerksam verfolgt haben…
Japan-GP, Suzuka Circuit
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:22:06,983 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +1,423 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +2,129
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +16,097
05. George Russell (GB), Mercedes, +17,362
06. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +18,671
07. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +29,182
08. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +37,134
09. Alex Albon (T), Williams, +40,367
10. Oliver Bearman (GB), Haas, + 54,529
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +57,333
12. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +58,401
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:02,122 min
14. Carlos Sainz (E), Williams, +1:14,129
15. Jack Doohan (AUS), Alpine, +1:21,314
16. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +1:21,957
17. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1:22,734
18. Esteban Ocon (F), Haas, +1:23,438
19. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1:23,897
20. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
WM-Stand (nach 3 von 24 Grands Prix und 1 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Norris 62 Punkte
02. Verstappen 61
03. Piastri 49
04. Russell 45
05. Antonelli 30
06. Leclerc 20
07. Albon 18
08. Hamilton 15
09. Ocon 10
10. Stroll 10
11. Hülkenberg 6
12. Bearman 5
13. Hadjar 4
14. Tsunoda 3
15. Sainz 1
16. Gasly 0
17. Alonso 0
18. Lawson 0
19. Doohan 0
20. Bortoleto 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 111 Punkte
02. Mercedes 75
03. Red Bull Racing 61
04. Ferrari 35
05. Williams 19
06. Haas 15
07. Aston Martin 10
08. Racing Bulls 7
09. Sauber 6
10. Alpine 0