Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Daniel Ricciardo: «De la Rosa ist eine Vaterfigur»

Von Vanessa Georgoulas
Daniel Ricciardo: «Sobald man die Jungs überholt hat, denkt man nicht mehr daran»

Daniel Ricciardo: «Sobald man die Jungs überholt hat, denkt man nicht mehr daran»

Der Toro-Rosso-Pilot spricht im Interview über seinen Dienstwagen, die neuen Reifen und die Boykott-Drohung der Formel-1-Fahrervereinigung GPDA.
Der Toro-Rosso-Renner scheint auf schnellen Strecken besser zu funktionieren. Hat man in Silverstone das Potenzial deines Dienstwagens zum ersten Mal richtig gesehen?

Ganz genau, ich war richtig zufrieden mit dem Tempo. Im ersten Sektor waren wir noch zu langsam, aber der Rest der Runde lief super. Selbst im Rennen war ich in den Hochgeschwindigkeits-Passagen schnell unterwegs. Hier auf dem Nürburgring ist das etwas anders. Es ist auch ein sehr flüssiger Kurs, aber die meisten Kurven werden im zweiten oder dritten Gang gefahren. Heute war der erste Sektor unser schwächster, daran müssen wir noch arbeiten. Aber auch wenn wir das hinbekommen, wird uns das nicht in die Top-Five katapultieren.

Hast Du nun mehr Vertrauen in die Reifen?

Ja, definitiv, Pirelli hat die richtigen Änderungen vorgenommen und ich glaube nicht, dass wir hier irgendwelche Probleme haben werden. Der neue Reifen ist klar ein Fortschritt.

Du warst beim Treffen der Formel-1-Fahrervereinigung GPDA dabei, bei dem eine Erklärung zu den Reifensorgen verfasst wurde. Wie ist diese Erklärung zu verstehen?

Unser Schreiben war in keinster Weise als Drohung gedacht, Mario Isola von Pirelli war auch dabei und wir haben mit ihm diskutiert. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben.

Hat man im Rennen überhaupt Zeit, über einen Boykott nachzudenken?

Nein, im Rennen ist man so fokussiert, dass man nicht darüber nachdenkt. Man reagiert instinktiv. Ich will damit nicht aufschneiden und sagen, dass wir harte Kerle sind. Aber ich fuhr in Silverstone hinter Felipe Massa und auch hinter Jean-Eric Vergne her, als ihre Reifen explodierten. Im ersten Moment bin ich erschrocken, aber sobald man die Jungs überholt hat, denkt man nicht mehr daran. Deshalb ist es gut, das wir Pedro de la Rosa als Präsidenten haben. Er fährt ja nicht mit und kann sich das Ganze aus einer gewissen Distanz anschauen. Er ist so etwas wie eine Vaterfigur, die über uns wacht.

Du hast ein starkes Rennen hinter Dir, glaubst Du, dass es an diesem Sonntag wieder einen Schritt nach vorne geht?

Nein, nicht wirklich, natürlich ist das immer das Ziel, doch so einfach ist das nicht. Aber so ein Ergebnis ist natürlich sehr motivierend.

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