Renault: Welcher Rekord fällt als nächster?
Südafrika 1979: Jean-Pierre Jabouille im knallgelben Renault
Im Idealfall knallen morgen die Champagner-Korken, nicht nur für Sebastian Vettel und Red Bull Racing, sonden auch für Renault. Der Deutsche kann mit einem Sieg in Suzuka (und einem schlechten Rennen von Fernando Alonso) seinen vierten WM-Titel in Folge holen. Der ebenfalls vierte Triumph hintereinander im Konstrukteurs-Pokal für Red Bull Racing und Renault ist nur eine Frage der Zeit. Eine einmalige Erfolgsgeschichte.
Renault steht jedoch bei Vettel und RBR immer ein wenig im Schatten. Aufgrund des Marketing- und Technikabkommens mit Infiniti sind nicht wenig Formel-1-Fans davon überzeugt, im Heck der Wagen von Vettel und Mark Webber stecke ein japanischer Motor ...
In Suzuka hat Renault mit der 209. Formel-1-Pole einen neuen Rekord aufgestellt (Ferrari kommt auf 208 beste Startplätze im GP-Sport). Jedoch: Ferrar ist schon seit den 50er Jahren in der Formel 1 dabei, Renault erst seit 1977.
Seit 514 haben die Franzosen, entweder als Motorenlieferant oder mit dem komplett eigenen Rennwagen, 514 Grands Prix bestritten. Bei mehr als 40 Prozent aller Läufe stand ein Renault-befeuerter Wagen auf der Pole (die gegenwärtigen Rivalen Mercedes und Ferrari kommen auf eine Erfolgsquote von 28% und 23%).
Die erste von 209 Trainingsbestzeiten gelang 1979 Jean-Pierre Jabouille in Südafrika. Damals wurde mit einem 1,5-Liter-V6-Turbo gefahren, diese Turbo-Ära dauerte von 1977 bis 1986. Es folgten Saugmotoren von 3,5 Litern Hubraum und V10-Konfiguration (1989 bis 1995), Dreiliter-V10 (von 1995 bis 1997 sowie von 2002 bis 2005) sowie die heute verwendeten 2,4-Liter-V8-Aggregate. Mit dieser bislang letzten Motorengeneration (ab 2014 wird ja wieder mit Turbos gefahren) gelangen Renault seit 2006 62 Pole-Positions, das entspricht 44% aller Einsätze.
Verblüffend: Sebastian Vettel hat bereits im Alleingang einen Fünftel aller Renault-Poles erobert! Der Deutsche war auch wesentlicher Bestandteil der Erfolgsserie von 2011 – 18 Poles bei 19 Einsätzen.
Fazit von Rob White, des stellvertredenden Geschäftsleiters von Renault Sport F1: «Man könnte es sich einfach machen und sagen – na gut, das sind nur Zahlenspiele. Aber Fakt ist, dass wir im Motorenwerk von Viry-Chatillon auf diese Zahlen extrem stolz sein dürfen. Erfolge sind ein Kompliment an die ganze Belegschaft.»