Hülkenberg 4., aber kostet FIA Sauber 10 Mio Dollar?
Nico Hülkenberg rast auf Rang 4
In der Formel 1 ist unmöglich ein Wort, das die meisten aus ihrem Wortschatz gestrichen haben. Nach zwei verpatzten Rennen liegt Sauber in der WM auf Rang 7, 32 Punkte hinter Force India. Doch wenn Nico Hülkenberg und Esteban Gutiérrez hier in den USA ein gutes Ergebnis gelingt, dann liegt eine Sensation in der Luft – holen sich die Schweizer doch noch WM-Rang 6?
Zur Erinnerung: Für Platz 4 gibt es im Rennen zwölf Punkte, für Rang 7 immerhin noch sechs. Das sind beides Platzierungen, die für Sauber hier hätte erreichen können.
Wir wählen den Konditional aus Absicht: Die Rennkommissare haben Sauber-Fahrer Esteban Gutiérrez wegen Behinderung von Pastor Maldonado eine Strafe von zehn Rängen nach hinten in der Startaufstellung aufgebrummt! Damit ist es so gut wie unmöglich, dass beide Sauber punkten werden, damit dürfte die Chance dahin sein, Force India einzuholen, und das wiederum macht bei der Auszahlung der Preisgelder rund 10 Mio Dollar aus!
Kein Wunder, schäumt Sauber-Teammanager Beat Zehnder hier im Fahrerlager: «Das steht doch in keinem Verhältnis. Das mit Esteban und Maldonado war ein Missverständnis. Wenn aber ein Maldonado im Training aus voller Absicht einem Gegner in die Kiste fährt, gibt es ebenfalls zehn Ränge zurück. Das kann man doch nicht auf die gleiche Stufe stellen!»
Lange Gesichter bei Sauber an diesem Nachmittag, dabei hatte noch vor kurzer Zeit alles so gut ausgesehen.
Nico Hülkenberg nach Startplatz 4: «Das ganze Wochenende über habe ich mich im Auto sehr wohl gefühlt. In Q1 und Q2 wurde es dann ein bisschen schwieriger. Verglichen zum freien Training heute Morgen hat der Wind extrem aufgefrischt. Wir hatten Rückenwind in Kurve 1, was sich auf den ersten Sektor und ein bisschen auf Sektor 2 ausgewirkt hat. Es war knifflig, da unser Auto, was den Wind angeht, empfindlich ist. Wir haben ein paar Änderungen vorgenommen und das Auto im Q3 dann in den Griff bekommen. Ich glaube, das war heute das Maximum für uns, und ich bin sehr zufrieden mit meiner Runde. Position 4 ist eine gute Ausgangsposition für morgen.»
Esteban Gutiérrez nach der zehntschnellsten Zeit: «Insgesamt war das ein starkes Qualifying. Aufgrund der veränderten Windverhältnisse war es schwierig, die Reifen richtig aufzuwärmen, um deren Potenzial optimal nutzen zu können. Wir haben mehrere Strategien diskutiert und uns letztlich dazu entschieden, dass ich auf der ersten fliegenden Runde voll attackiere. Das war nicht ganz einfach, und meine Runde war denn auch nicht perfekt. Aber ich habe es dennoch ins Q3 geschafft, was immer schön ist, ganz besonders hier in Austin vor so vielen mexikanischen Fans.»
Nun sagt Esteban: «Ich bin einfach nur enttäuscht.»