Horner (Red Bull): Hohe Ausfallquote im ersten Rennen
Christian Horner
Die neue Ära der Formel 1 sorgt vor allem für eines: Eine Reihe von Fragezeichen. Was können Fahrer, Teams und Fans erwarten, wenn die Motorsport-Königsklasse am 16. März beim Grand Prix in Australien erstmals mit den neuen V6-Turbomotoren an den Start geht? Eine stattliche Anzahl von Ausfällen, glaubt Christian Horner, Teamchef von Sebastian Vettels bei Red Bull. Denn die Zuverlässigkeit wird einer der Schlüsselfaktoren, erklärten zahlreiche Verantwortliche in seltener Einigkeit.
«Ich denke, wir könnten eine sehr hohe Ausfallrate sehen, vielleicht sogar 50 Prozent im ersten Rennen», sagte der Brite dem Sender Bloomberg TV. Daneben ist auch das Benzin eine Herausforderung. «Beim Start des Rennens sind wir auf 100 Kilogramm beschränkt», merkte Horner an. Und der Albert Park in Australien zeichnet sich regelmäßig durch einen hohen Benzinverbrauch aus. «Außerdem haben wir nur fünf Motoren für das ganze Jahr», so Horner, der die Zuverlässigkeit aber als wichtigsten Faktor ansieht.
Bei einer Ausfallquote von 50 Prozent wäre die Formel 1 von ihrem Rekord aber noch weit entfernt. 1966 sahen in Monaco beim Sieg von Jackie Stewart lediglich vier Autos die Zielflagge. 30 Jahre später waren es ebenfalls vier Boliden – allerdings wurden 1996 beim Sieg von Olivier Panis sieben Autos gewertet.
Horner befürchtet zudem, dass die neuen Reglungen zu einem starken Gefälle und zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft führen werden. «Ja, das könnte tatsächlich passieren. Die Unterschiede zwischen den Teams werden größer. Immer dann, wenn es einen Neustart gibt, werden die Teams, die die finanziellen Mittel, Ressourcen und die Infrastruktur haben, ein fortgeschritteneres Produkt haben», so Horner, der weiß: «Die Regeln in diesem Jahr werden das Spiel definitiv verändern.»