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Monisha Kaltenborn: «Russen-Deal ist nicht geplatzt»

Von Vanessa Georgoulas
Monisha Kaltenborn: «Es gab unerwartete Verzögerungen, mit denen wir umgehen müssen – und wenn man nicht darüber reden darf, dann ist das so»

Monisha Kaltenborn: «Es gab unerwartete Verzögerungen, mit denen wir umgehen müssen – und wenn man nicht darüber reden darf, dann ist das so»

Der im Juli 2013 verkündete Russen-Deal ist immer noch nicht abgeschlossen. Teamchefin Monisha Kaltenborn erklärt, warum sie trotzdem an einen guten Ausgang der Verhandlungen glaubt.

Nach der anfänglichen Aufregung um den jungen Sergey Sirotkin und dessen Geldgeber ist es ruhig geworden um die Sauber-Russen. Der im Juli 2013 bereits angekündigte Sponsoren-Deal, der den Schweizern aus der finanziellen Schieflage helfen soll, ist noch nicht in trockenen Tüchern. Manch Fahrerlager-Dauergast ist überzeugt, dass die Entscheidung der Schweizder, den Russen Sirotkin in diesem Jahr noch nicht als Stammfahrer ins Rennen um die WM-Krone zu schicken, schuld daran ist.

Doch Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn winkt im Interview mit dem Zürcher Oberländer ab: «Der Deal ist nicht geplatzt. Wir haben von Anfang an kommuniziert, dass Sirotkin Teil des Plans ist, aber nicht mit allem zusammenhängt. Wenn Sie mich fragen, ob wir die Partner verlieren, wenn Sirotkin nicht fährt, verneine ich das. Man muss das getrennt sehen. Die russischen Fonds, die wir als Partner präsentiert haben, sind der Einstieg in diese Welt. Sie können selber kein Geld generieren, sondern es gibt dahinterstehende Quellen. Zu denen musste man kommen, und das braucht seine Zeit. Wir können nicht Druck machen, sondern tun das, was in unserer Macht steht. Dabei sind wir auf gutem Weg, und ich rechne damit, dass wir bald auch wirklich etwas zeigen können.»

Dass die Sauber-Führung diesen letzten Satz, der wie eine Durchhalteparole klingt, nicht zum ersten Mal in dieser Angelegenheit bemüht, weiss auch Kaltenborn. Die 42-jährige Juristin erklärt: «Für uns kann es nie schnell genug gehen – egal, worum es geht. Man muss die andere Seite respektieren. Sie hat ihre eigenen Prioritäten. Damit muss man klarkommen und Kompromisse finden. Wir können ja nicht ein Diktat auferlegen. Es gab unerwartete Verzögerungen, mit denen wir umgehen müssen – und wenn man nicht darüber reden darf, dann ist das so. Wichtig ist, dass wir wissen, dass es die richtige Richtung ist. Das zeigt sich auch in kleineren Schritten. Viele haben gemeint, wir würden die Saison gar nicht zu Ende fahren – wir sind sie zu Ende gefahren. Viele haben gemeint, wir würden das neue Auto nicht hinkriegen – auch das haben wir geschafft.»

Dass dies dank mexikanischem und nicht dank russischem Geld möglich war, hört die Sauber-Teamchefin nicht gerne: «Über unsere Finanzen reden wir nicht, das wird sich auch jetzt nicht ändern. Wir haben unterschiedliche Partner. Es war ein wichtiger und wesentlicher Schritt, dass wir mit verlängern konnten», erwidert sie, und weicht der Frage nach den ersten Sponsorenaufklebern aus Russland geschickt aus: «Im Idealfall passiert das beim Rennen in Australien.»

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