Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Christian Horner: «Der Sensor spielte verrückt!»

Von Adam Cooper
Christian Horner: «Wir erklärten der FIA, dass wir ernsthafte Zweifel an den von diese fehlerhaften Sensor gemessenen Daten hätten»

Christian Horner: «Wir erklärten der FIA, dass wir ernsthafte Zweifel an den von diese fehlerhaften Sensor gemessenen Daten hätten»

Christian Horner ist überzeugt, dass Red Bull Racing-Podeststürmer Daniel Ricciardo im Australien-GP keine Regeln verletzte und die Beschränkung der Durchflussmenge von maximal 100kg/h eingehalten wurde.

Christian Horner erlebte am ersten Rennwochenende der neuen Turbo-Ära ein Wechselbad der Gefühle. Der Red Bull Racing-Teamchef musste erst den schmerzlichen Ausfall von Champion Sebastian Vettel verdauen. Dann durfte er gleich nach dem Rennen den Podestplatz von Aufsteiger Daniel Ricciardo bejubeln, nur um später enttäuscht mitzuerleben, wie die Regelhüter seinen australischen Schützling disqualifizierten.

Den nachträglichen Rennausschluss soll sich der Lokalmatador durch eine zu hohe Benzin-Durchflussmenge eingehandelt haben. Doch Horner ist überzeugt, dass bei der Messung etwas falsch lief und auch Motorenlieferant Renault beteuert, dass kein Regelbruch vorliegen könne. Deshalb ist der Teamchef auch überzeugt, dass seine Berufung, die er gegen die Disqualifikation eingelegt hat, auch Früchte tragen wird.

Red Bull Racing vertraute auf eigene Messungen

Die Durchflussmenge darf höchstens 100 kg Benzin pro Stunde betragen – was die FIA in Echtzeit überwacht. Red Bull Racing war schon am Freitag in den Trainings unzufrieden mit dem dafür zuständigen Sensor, und setzte im Qualifying einen anderen Sensor ein. Da dieser wiederum Probleme machte, wurde das Team von der FIA angehalten, den alten Sensor beim Rennen wieder einzusetzen. Und weil die Red Bull Racing-Ingenieure diesem nicht trauten, griffen sie auf ihre eigenen Messdaten zurück.

«Ich hoffe sehr, dass durch das Berufungsverfahren klar wird, dass Ricciardos Auto zu keinem Zeitpunkt im Rennen die Regeln verletzt hat», erklärt Horner. «Die Sensoren, welche die Benzindurchflussmenge messen, haben bei vielen Teams das ganze Wochenende schon Probleme verursacht, und seit ihrer Einführung zu Beginn der Testfahrten traten einige Mess-Diskrepanzen auf.

Der 40-jährige Brite verrät: «Wir glauben, dass der Sensor verrückt spielte, deshalb haben wir unsere Berechnungen auf die Benzinmenge gestützt, die von den Einspritzventilen in den Motor geleitet wurde. Dabei handelt es sich um kalibrierte Standardteile, bei denen das ganze Rennwochenende über keine Varianz auftrat.»

Christian Horner: Ganz sicher nicht Daniels Fehler

Horner erklärt trotzig: «Wir würden nicht in Berufung gehen, wenn wir nicht überzeugt wären, dass dies ein streitbarer Entscheid ist. Natürlich ist es enttäuschend, dass dies passiert ist, und es ist ganz sicher nicht Daniels Fehler. Ich glaube auch nicht, dass das Team einen Fehler gemacht hat, sondern bin überzeugt, dass wir alle Regeln eingehalten haben und unsere Dokumente und Untersuchungen das auch beweisen werden.»

Er gesteht, dass der fragliche Sensor mehrmals ausgewechselt wurde: «Die Messungen des Sensors veränderten sich über den Freitag, deshalb wechselten wir ihn aus. Doch auch der Neue fiel aus, deshalb bat uns die FIA, den Sensor vom Freitag wieder einzusetzen. Wir haben aber im Rennen eine grosse Diskrepanz zwischen den gemessenen Daten und der Benzin-Durchflussmenge erkannt. In diesem Punkt sind wir uns also nicht einig.»

Horner weiss: «Die Technik steckt noch in den Kinderschuhen und es ist unmöglich, sich hundertprozentig auf diesen Sensor zu verlassen, der schon das ganze Wochenende über Probleme gemacht hat.»

Dass sein Team sich während des Rennens weigerte, auf Bitte der FIA Anpassungen bei der Durchflussmenge vorzunehmen, kommentiert er so: «Wir wurden informiert und wir erklärten, dass wir ernsthafte Zweifel an den von diese fehlerhaften Sensor gemessenen Daten hätten. Wir vertrauten also auf unsere eigenen Daten, denn sonst hätten wir sehr viel Motorenpower eingebüsst, und wir waren überzeugt, dass wir die reglementarische Höchstmenge beim Benzin-Durchfluss eingehalten haben. Es kann nicht sein, dass die Kalibrierung des Sensors über die Konkurrenzfähigkeit entscheidet.»

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