David Coulthard: «Mercedes kann geschlagen werden»
David Coulthard hält seine Formel-1-Kenntnisse auf dem jüngsten Stand
Für viele Melbourne-Besucher war David Coulthard in Melbourne der Star: Der frühere Formel-1-Fahrer pfiff nämlich mit einem V8-Saugmotor-Red Bull Racing um den Kurs – im Rahmen einer Vergleichs-Demo gegen einen Strassen-Mercedes und ein V8-Supercar-Tourenwagen, und der schrille Sound steht im krassen Gegensatz zum raspeligen Brummen der neuen Formel-1-Antriebseinheiten. Coulthard selber ist von etwas ganz Anderem beeindruckt.
«Ungeachtet dessen, was beim Benzindurchfluss-Skandal noch herauskommen wird – Daniel Ricciardo darf mit seine Debüt für RBR wirklich zufrieden sein», sagt der 13fache GP-Sieger Coulthard. «Er hat seine Beförderung mit nur einem Rennwochenende gerechtfertigt, er hat ein makelloses Wochenende gezeigt.»
Viele Fans schimpfen über die neuen Formel-1-Renner, vorwiegend über den Sound, teilweise über die schwer verständliche Technik. Doch der WM-Gesamtzeite von 2001 sieht das anders. David Coulthard weiter: «Ich ging davon aus, dass kaum die Hälfte des Feldes ins Ziel kommen würde, aber das ist nicht passiert. Ich sagte auch vorher, das Rennen würde erheblich mehr von den Antriebseinheiten und deren Funktion geprägt. Auch das ist nicht passiert. Für mich steht gleichzeitig aber fest, dass Mercedes die besten Antriebseinheit gebaut hat. Gewiss hat der Silberpfeil auch ein gutes Chassis, aber das grosse Plus steckt für mich im Heck. Auf den ersten sechs Rängen finden wir fünf Rennwagen mit Mercedes-Motor, das sagt doch alles.»
«Wir kennen Hybridtechnik aus den Strassenfahrzeugen. Aber diese Antriebseinheiten sind etwas ganz anderes – in Sachen Leistungsfähigkeit, Leichtbau, Platzanforderung. Die Formel 1 wird die Serie damit befruchten, da bin ich mir ganz sicher.»
Coulthard in seiner Kolumne bei den Kollegen der BBC weiter: «Ich glaube schon, dass Mercedes im Laufe der Saison eingeholt werden kann, aber das wird für die Gegner ein hartes Stück Arbeit.»
«Ich fand neben Ricciardos Leistung auch die Darbietungen der Neulinge Kevin Magnussen im McLaren und Daniil Kvyat im Toro Rosso überaus eindrucksvoll – mit solchen Talenten ist die Zukunft der Formel 1 in guten Händen.»