Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Vettel: «Leider hat es auch in Monte Carlo Geraden»

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel: Es geht aufwärts

Sebastian Vettel: Es geht aufwärts

Formel-1-Champion Sebastian Vettel über den Stand der Dinge bei Red Bull Racing, die strenge Bestrafung von Daniel Ricciardo und die schwierige Aufgabe, Mercedes einzuholen.

Bahrain ist nicht Bahrain: Beim Test erlebten wir Sebastian Vettel meist mit verkniffener Miene, es lief wirklich nicht gut. Nun wirkt der vierfache Formel-1-Champion entspannt – die Ergebnisse von Red Bull Racing sind in Australien und Malaysia besser gewesen, als die RBR-Truppe nach den Wintertests erwarten durfte, zwei Mal Podestplatz (Ricciardo Zweiter in Melbourne, Vettel Dritter in Sepang).

Vettel in seiner Medienrunde vor dem Bahrain-Wochenende: «Wir sind hier in Bahrain beim Test ja nicht so viel gefahren wie erhofft. Also gibt es in Sachen Abstimmung mehr abzuhaken als bei einem anderen Team. Aber wir kommen auch nicht zum ersten Mal nach Bahrain und haben Einiges an Erfahrungswerten. Dennoch ist es ein Schritt ins Unbekannte, weil wir erstmals in der Nacht fahren. Es macht einen grossen Unterschied, ob du hier am Nachmittag oder am Abend fährst, und dafür musst du gerüstet sein, es ist ein wenig wie Abu Dhabi. Wir machen ständig Fortschritte mit dem Wagen, aber wir müssen noch sehr viel lernen. Wo wir hier stehen, werden wir erst morgen zu erahnen beginnen.»

Auch Vettel muss sich diese Frage stellen: Wann kann Red Bull Racing beginnen, den Klassenbesten Mercedes zu gefährden?
Sebastian: «Mercedes hat das beste Paket keine Frage, und leider hat es auch auf einer Strecke wie Monaco Geraden! Gemessen an Mercedes sind wir, und damit meine ich jetzt einige andere Teams, nicht nur Red Bull Racing, einfach zu langsam. Wir verlieren dort zu viel Zeit. Da müssen wir besser werden. Wir müssen auch bei der Standfestigkeit zulegen, wir haben bislang eine Ankunftsquote von nur 50 Prozent, das reicht nicht.»

Vettel ist aber durchaus nicht der Ansicht, dass das Jahr gelaufen sei.

«Meine Meinung hat sich nicht geändert. Ich habe schon bei den Tests gesagt – gut, der Anfang war nicht so toll, aber die Saison ist lang, und Dinge können sich in der Formel 1 schnell ändern. Wir stehen alle erst am Anfang. Also ist es noch viel zu früh, vom Titel oder von einem verpassten Titel zu sprechen. Wir machen Riesenschritte. Jetzt müssen wir es schaffen, dass diese Fortschritte grösser sind als jene der Gegner.»

10-Sekunden-Stop-and-go-Strafe für Daniel Ricciardo in Sepang, dazu 10 Ränge zurück in der Startaufstellung von Bahrain. Ist das für den Australier nicht eine zu strenge Strafe, wo er am Missgeschick der RBR-Boxenmannschaft unschuldig war?

Sebastian Vettel meint: «Ja, für den Fahrer ist das streng. Aber die Regel steht halt so nun einmal, und wir können nicht viel dagegen machen. Das ist schon ein Punkt, den wir unter den Piloten ansprechen werden, wenn wir morgen mit Formel-1-Starter Charlie Whiting diskutieren.»

Apropos Ricciardo – haben die guten Leistungen von Daniel den Champion überrascht? Vettel antwortet: «Im Wintertest konnten wir uns nicht gut messen, weil wir zu wenig zum Fahren gekommen sind. In Australien und Malaysia habe ich da schon mehr zu sehen bekommen. Er hat in Melbourne ein ganz starkes Wochenende gezeigt, nicht nur wegen des zweiten Platzes. Er war auch in Sepang gut. Ich wusste nicht so recht, was ich erwarten sollte. Ich wusste aber, dass er sich recken und strecken würde, um mir das Leben schwer zu machen, und genau das hat er getan. Es wird sicher Tage geben, an welchen er schneller ist als ich, und ich weiss jetzt schon, dass mir das gar nicht gefallen wird. Aus seiner Sicht will er die Anzahl solcher Tage erhöhen, aus meiner Perspektive will ich, dass sie rar bleiben. Es ist also der ganz normale Kampf zweier Stallgefährten.»

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