F1-Aprilscherze: Sind Sie darauf hereingefallen?
In Grossbritannien ist es der «Aprils Fools’ Day» (der Tag der April-Narren), in Frankreich der April-Fisch (poisson d’avril). Sind auch Sie gestern in den April geschickt worden?
Wie der Aprilscherz entstand, darüber streiten sich die Historiker. Es gilt jedoch als sicher, dass es schon in der Antike Tage gab, welche die Menschen mit Unglück verbanden (der Klassiker ist Freitag, der 13.), und dazu gehörte auch der 1. April. Jemanden durch erfundene oder verfälschte (meist spektakuläre oder grenzwertig glaubwürdige) Geschichten, Erzählungen oder Informationen hereinzulegen, das ist heute vor allem in Europa und Nordamerika üblich, im asiatischen Raum beispielsweise ist das nicht bekannt. Jemanden in den April zu schicken, gelangte übrigens mit europäischen Auswanderern nach Nordamerika. Erst im 19. Jahrhundert entstand dann der Begriff Aprilscherz, zuvor kannte man lediglich den Aprilnarren (so wie es im englischsprachigen Raum noch verwendet wird).
Und natürlich glänzten auch die Motorsportler gestern mit einigen hübschen Neckereien.
Unser Favorit ist der orange eingefärbte Caterham von Robin Frijns. Der Holländer darf ja übermorgen hier in Bahrain den Freitagtest für die Grünen fahren, dazu wurde sein Auto im «oranje» von Holland eingefärbt, wie das im Vertrag von Frijns verankert sei. Aber ja doch ...
Die Kollegen von Motorsport-Total verkündeten eine technische Veränderung der Autos, um mehr Spektakel zu garantieren: Magnesium am Unterboden für einen ordentlichen Funkenflug, dazu eine Leitung von überschüssigem Benzin in den Auspuff, damit die Turbos wieder tüchtig Flammen werfen! Angesichts der Doppelpunkte zum WM-Finale von Abu Dhabi (leider kein Aprilscherz) würde es uns nicht wundern, wenn viele das für bare Münze genommen hätten.
McLaren zeigte die ersten Bilder ihrer unterirdischen (!) Teststrecke mit dem Vermerk: «Nach zehn Jahren Spekulation endlich enthüllt.» Kevin Magnussen machte den Scherz über Twitter mit: «Mach mich eben für den Untergrundtest parat.» Leider funktionierte der Scherz nicht so gut, wenn man den Dänen gleichzeitig in Bahrain entdecken konnte ...
Bei Red Bull Racing haben Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo angeblich ab Bahrain die Möglichkeit, vom Lenkrad aus zu twittern. Da hätte mindestens bei den Vettel-Fans die Augenbraue hochgehen müssen – der vierfache Formel-1-Champion ignoriert die sozialen Netzwerke wie Facebook oder Twitter: «Ich halte lieber persönlich Kontakt mit den Menschen.»
Vielleicht stammte auch deshalb der angebliche Tweet von Ricciardo: «Habe eben Kimi überholt lol.» (LOL, Akronym für «laughing out loud, lautes Lachen ist ein Wort aus dem Netzjargon und wird als Reaktion auf etwas Lustiges oder Aussergewöhnliches gebraucht).
In England wurde berichtet, einige der Formel-1-Rennwagennasen hätten so obszöne Formen (entsprechend kinderuntaugliche Bilder kursieren im Netz), dass die altehrwürdige BBC künftig die Bilder an den entsprechenden Stellen verpixeln müsse.
Die Kollegen von «thisisf1.com» enthüllten, dass Felipe Massa aufgrund des Stallorder-Skandals in Malaysia seinen Rücktritt erkläre.
Grandprix247.com meldete, Red Bull Racing sei von Renault so enttäuscht, dass man ab Juni mit eigenen Motoren fahren werde, die derzeit bei Cosworth entwickelt würden. Was rein reglementarisch nicht ginge.
www.formula1blog.com wollte seinen Lesern weismachen, auch hier auf der Suche nach mehr Spektakel zu sein: Ab dem Spanien-GP dürfen die Motoren 18.000/min drehen (um lauter zu sein), zudem würde wieder in den Rennen nachgetankt!
antfrench.wordpress.com berichtete, Sebastian Vettel dürfe nicht mehr nach Belieben das Helmdesign wechseln.
Zum Glück für Vettel und seinen einfallsreichen Helmdesigner Jens Munser ist auch das eine reine Erfindung.