Alonso im Ferrari: Sein Erfolgsrezept beim Bahrain-GP
Nicht alles lief beim Bahrain-Test nach Plan für Fernando Alonso
Der ganze Formel-1-Tross hat ein ganz starkes Déjà-vu-Gefühl. «Es kommt mir vor, als wäre ich erst vor wenigen Tagen hier aus Bahrain von den Tests abgereist», sagt mir ein hochrangiger FIA-Mitarbeiter, als wir aus dem Flieger aussteigen, der in Manama aufgesetzt hat. Und ein Lotus-Mechaniker grinst: «Kennt ihr den Film „Und ewig grüsst das Murmeltier“ mit Bill Murray?
Tatsächlich hatten wir vor exakt einem Monat zwei Viertagestests absolviert in der Wüste von Sakhir. Gerade aus dieser Sicht ist der kommende Bahrain-GP so interessant: Wie gross sind die Fortschritte, welche die Teams seither gemacht haben? Wer konnte seither mehr zulegen, wer hat stagniert?
Ein Merkmal der Tests damals: Fast alle hatten ihre liebe Mühe mit der elektronisch gesteuerten Hinterradbremse – Dreher oder Verbremser haben wir beinahe in Minutentakt gesehen. Am Wagen von Weltmeister Vettel explodiert gar eine Bremsscheibe!
Ferrari-Star Fernando Alonso bestätigt: «Die Strecke in Sakhir ist für mich so – lange Gerade, hartes Bremsmanöver, langsame Kurve, wieder eine Gerade. Daher sage ich: wer hier Erfolg haben will, der muss seine Bremsen im Griff haben, nicht nur was den Verschleiss angeht, sondern vor allem bezüglich des Ansprechverhaltens der Bremsen und in Sachen Bremsbalance. Jeder Verbremser schadet deinen Reifen, und auch in Bahrain ist Reifen-Management ein grosses Thema. Du musst zweifellos deinen Fahrstil den neuen Autos anpassen. Was wir etwas Sorgen macht: auch eine gute Topspeed ist hier überdurchschnittlich wichtig. Da sind wir nicht so gut.»
«Wir haben in Australien und Malaysia gesehen, dass wir in Sachen elektrischer Leistungsfähigkeit unserer Antriebseinheit sowie in Sachen Kühlung Fortschritte gemacht haben. In Melbourne war eigentlich der Verbrauch ein grosses Thema, das hat sich dann aber wegen der einen Rennrunde weniger sowie wegen der Safety-Car-Phase relativiert. In Sepang war für mich das Leitmotiv der überraschend grosse Verschleiss der Reifen. Hier treffen wir eine Kombination von Faktoren. Der Verbrauch wird höher sein als in Sepang, der Reifenverschleiss aber niedriger, weil wir im Rennen unter tieferen Temperaturen fahren werden als in Malaysia. Der Lerneffekt mit den Reifen wird überdies verzerrt: wir fahren im Training früher, also bei höheren Temperaturen, als im Grand Prix selber. Einfacher als in Melbourne und in Sepang wird es für Ferrari gewiss nicht.»
Kimi Räikkönen ergänzt: «Für mich geht hier in Sakhir alles um Balance. Wenn du es im Training schaffst, eine Abstimmung zu erarbeiten, welche dir schmeckt, dann hast du es mit allen anderen Punkten einfacher.»
Zur Erinnerung: Am letzten Bahrain-Testtag vor exakt einem Monat war Lewis Hamilton Tagesschnellster, sieben Zehntelsekunden vor Valtteri Bottas im Williams und eine Sekunde vor Fernando Alonso im Ferrari ...
Eine Zusammenfassung des Bahrain-Tests zum Vergleich sehen Sie HIER