Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

Hamilton gegen Rosberg: Wie geht das in China weiter?

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton gegen Nico Rosberg, so wird das weitergehen

Lewis Hamilton gegen Nico Rosberg, so wird das weitergehen

Die Silberpfeile sind derzeit so krass überlegen, dass alles andere als ein Mercedes-Doppelsieg in Shanghai eine Sensation wäre. Aber wie geht das Duell Rosberg gegen Hamilton weiter?

Noch führt Nico Rosberg die WM an, mit 61:50 Punkten gegenüber seinem Mercedes-Stallgefährten Lewis Hamilton. Aber der Engländer hat nun zwei Mal in Folge gewonnen, in Malaysia deutlich, in Bahrain knapp, jedoch mit der härteren Reifenmischung an seinem Silberpfeil. Die Frage ist: Wie geht das zwischen den beiden weiter? Denn ein echter Gegner ist weit und breit nicht in Sicht. Mercedes kann sich derzeit nur selber schlagen.

So prachtvoll das Tafelsilber derzeit auch glänzt, natürlich macht man sich bei Mercedes auch so seine Gedanken, wie das Duell der beiden früheren Kartgegner fortgeführt werden soll.

Eines ist derzeit klar: Eine Stallorder wird es mittelfristig nicht geben. Mercedes-Rennsportchef Toto Wolff weiss, welch tolle Werbung das Nachtrennen in der Wüste Sakhir gewesen ist, er weiss, dass die Formel-1-Fans es schätzen, wie Hamilton und Rosberg nicht an die Kette liegen.

Wolff ist aber auch klug genug zu wittern, dass dies auf die Länge nicht gutgehen wird. Schon in Bahrain kamen sich die beiden einige Male ungemütlich nahe. Und Rosberg maulte über Funk, dass sich dabei Lewis nicht immer wie ein Musterknabe benommen hat.
Toto Wolff sagt: «Unsere Fahrer müssen verstehen, woher unser Team kommt. Sie müssen begreifen, dass der Rennstall an erster Stelle kommt. Wir haben eine Marke zu schützen. In Bahrain haben sie das getan und eine spektakuläre Show abgezogen. Ich ertappte mich allerdings zu Beginn des Rennens beim Gedanken, als sie sich in Kurve 3 schon verflixt nahe kamen – oh nein, bitte jetzt nicht solche Szenen für die nächsten eineinhalb Stunden ...»

«Unsere Fahrer haben bewiesen, dass wir ihnen vertrauen dürfen. Und wir machen auf diesem Weg vorherhand weiter, ich schätze so lange, bis die erste Frontflügel fliegen. Dann müssen wir uns gemeinsam hinsetzen und nochmals diskutieren. Aber im Grunde ist das alles akademisch – wir reden hier von Vollblut-Racern.»

Wolff dementiert das Gerücht, die beiden Piloten seien auf eine unterschiedliche Strategie ausgelegt worden, um sie voneinander fern zu halten. Der Wiener sagt: «Das stimmt nicht. Beide Strategien waren auf Sieg ausgerichtet. Aber wenn du als Zweiter losfahren musst oder wenn du im Rennen hinten liegst, dann liegt es in der Natur der Sache, dass du etwas anderes versuchen musst. Die Summe der beiden Strategien, also mit dem härteren Reifen zur Mitte des Rennens oder ganz am Schluss, lagen kaum auseinander. Es gab keine gute und keine schlechte Strategie, sie waren in der Summe so gut wie identisch.»

Fazit für Wolff: «Das war die beste Werbung für den Sport, vor allem in einer Phase, in welcher viele die Formel 1 schlechtreden.»

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