Ferrari-Chef Luca Montezemolo: Hoffnung Kanada-GP
Marco Mattiacci und Luca Montezemolo in Spanien
Üblicherweise taucht Ferrari-Präsident Luca Cordero aus Montezemolo (daher der Name) jeweils in Monza auf (weil, nun, es ist Monza) oder an Orten, die für Ferrari wichtig sind (China, die USA). Was also tut der Italiener auf einmal in Spanien?
Der Besuch hat zwei Gründe: Zum einen ist es ein Knicks vor Partner Santander. Zum zweiten geht es darum, dem neuen Ferrari-Rennleiter Marco Mattiacci den Rücken zu stärken, und genau damit beginnt Montezemolo seine Red.
«Ich will eines gleich mal klarstellen – ich bin nicht happy damit, wo Ferrari ist, ü-ber-haupt-nicht-happy! Ich hätte mir nicht im schlimmsten Alptraum vorgestellt, dass wir so wenig konkurrenzfähig sein würden zu Beginn der Saison. Nun müssen wir sehr genau verstehen, warum das so ist, dann müssen wir die Probleme Schritt um Schritt lösen. Und das möglichst schnell, ohne jedoch in Unruhe zu verfallen. Wir müssen uns klare Ziele setzen – kurzfristig, mittelfristig, langfristig.»
«Ferrari hat alle Ressourcen, um an der Spitze mitzumischen. Um das zu schaffen, machen wir vor nichts halt – nicht vor der Mentalität, nicht vor der Organisation, nicht bei der Fabrikaten, nicht bei den Partnerfirmen. Wir wissen, was zu tun ist.»
Bereits verteidigt Montezemolo die Verpflichtung von Marco Mattiacci, der gewissermassen ein Racing-Quereinsteiger ist – als früherer Chef von Ferrari-Nordamerika. Luca: «Als mich damals Enzo Ferrari anrief, war ich auch kein Motorsportexperte, aber ich brachte jede Menge Begeisterung mit. Mattiacci wird sich als guter Manager schnell einleben und das Team dann richtig führen. Aber keiner kann von ihm im Handumdrehen Ergebnisse erwarten. Ich glaube nicht an Einmann-Shows, ich glaube an Gruppendynamik.»
Und ab wann soll bei Ferrari (wieder einmal) alles besser werden?
Montezemolo: «Ich erwarte markante Verbesserungen in Kanada, basierend auf Sitzungen und Erkenntnissen der letzten Tage.»