Toro Rosso: Zu wenig Tempo und technische Probleme
Zum zweiten Mal in dieser Saison nach dem Bahrain-GP ging Toro Rosso in Spanien leer aus. Vor allem Jean-Eric Vergne erlebte auf dem Circuit de Catalunya ein GP-Wochenende zum Vergessen. Wegen des verlorenen Hinterrades am Trainingsfreitag wurde der Franzose in der Startaufstellung um zehn Plätze zurückversetzt – nach dem Start von der letzten Position schied Vergne nach 26 Runden als erster Pilot aus.
«Jemand fragte mich eben, ob ich derzeit vom Pech verfolgt werde. Das mag so aussehen, doch so ist der Motorsport nun einmal, das gehört dazu. Ich gebe immer mein Bestes und auch das Team arbeitet sehr hart, doch solche Probleme können auftauchen», stellte Vergne fest. Der 24-Jährige aus Pontoise hatte das Rennen mit gebrochenem Auspuff an der Box aufgeben müssen – weiterfahren war unmöglich, die heissen Auspuff-Gase hätten das Heck seines Dienstwagens gargekocht.
Vergne: «Auch was die Strafversetzung um zehn Startplätze angeht, die ich wegen des falsch montierten Rades aufgebrummt bekommen habe, mache ich keinen im Team verantwortlich. Schliesslich muss mein Team ja auch meine Fehler auf der Strecke ausbaden – etwa wenn ich abfliege und dabei das Auto beschädige.»
Ähnlich wie es Sebastian Vettel schaffte, wollte der 24-Jährige trotz einer ungünstigen Startposition das Rennen mit einem guten Resultat abschliessen. «Ich war heute trotz allen Problemen wild entschlossen, ein gutes Rennen zu fahren. Bis zum ersten Boxenstopp war es sehr schwierig, denn meine linke Vorderrad-Bremse machte Probleme und sorgte dafür, dass das Rad in den Kurven blockierte. Doch auf den weicheren Reifen sah unser Tempo sehr stark aus. Leider hat ein Problem mit dem Auspuff mein Rennen vorzeitig beendet. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass ich meine Chance noch bekommen werde», sagte Vergne.
Rookie-Teamkollege Daniil Kvyat sah zwar die Zielflagge, aber auf Rang 14 kamen keine neuen WM-Punkte dazu. «Heute war ein ziemlich schwieriges Rennen», meinte der 19-jährige Russe. «Uns fehlte das Tempo, obwohl es bis zum ersten Boxenstopp ganz gut lief. Alles deutete darauf hin, dass wir um Punkte mitfahren würden, doch am Ende war der Reifenabbau zu stark und gepaart mit unserem Tempo-Defizit war da nichts mehr auszurichten. Die erste Runde war sehr spannend, ich konnte gleich an mehreren Gegnern auf der Aussenseite vorbeiziehen. Kurz vor dem ersten Boxenstopp konnte ich sogar auf die beiden Force India-Renner aufschliessen. Leider reichte das aber nicht – obwohl ich am Ende mit frischen Medium-Reifen noch einige Gegner schnappen konnte.»
Teamchef Franz Tost bestätigt: «Wir hatten schon das ganze Wochenende Probleme mit dem Tempo. Sowohl im Qualifying als auch im Rennen fehlte uns die Geschwindigkeit, um mit den Top-Ten mitzuhalten. Leider mussten wir auch noch Jean-Eric an die Box zurückrufen, weil ein Problem mit seinem Auspuff auftauchte.»