Pastor Maldonado (Lotus): «Nicht auf Anhieb vorne»
Lotus-Pilot Pastor Maldonado: «Ich erwarte, dass wir stärker sein werden als in den jüngsten drei Rennen»
Pastor Maldonado wartet in diesem Jahr immer noch auf seine ersten Punkte. Der Lotus-Pilot kam in vier der acht bisherigen Grands Prix nicht ins Ziel. Zuletzt sicherte er sich er in Spielberg mit einer Runde Rückstand Rang 12. In Grossbritannien rückt der 29-Jährige aus Venezuela auf einer seiner Lieblingsstrecken aus.
Pastor Maldonado, was kommt dir beim Grossbritannien-GP in den Sinn?
Ich habe in der GP2-Serie auf dem Silverstone Circuit gewonnen und diese Strecke gehört seit jeher zu meinen Lieblingskursen. Ich habe sehr viel Zeit in England verbracht, das ist also eine Art zweite Heimat für mich – vor allem, weil einige meiner Verwandten in Streckennähe in Oxfordshire wohnen. Der GP ist eine grossartige Veranstaltung, ein Garant für interessante Rennen. Für die Teams ist es auch ein ganz spezielles Wochenende, da viele Werke in der Nähe beheimatet sind. Auch für die Fahrer ist es überwältigend, vor einigen der bestinformierten Fans der Welt zu fahren. Das wird mein erster Heim-GP für das Lotus-Team. Ich freue mich schon darauf, viele bekannte Gesichter im Fahrerlager zu sehen.
Wie gut gefällt dir der Silverstone Circuit?
Ich denke, Silverstone ist eine grossartige Strecke, die auf eine lange Geschichte zurückblickt, schnell ist und trotz einiger Umbauten ihren Charakter nicht verloren hat. Es ist ein ganz besonderer Ort, der ganz dem Motorsport verpflichtet ist. Da gibt es keine Stadt in der Nähe. Ich habe diesen Kurs immer gemocht – seit meinem ersten Rennen dort anno 2007. Auf dem Silverstone Circuit habe ich einige grossartige Rennen erlebt, und ich konnte dort 2009 und 2010 in der GP2-Serie siegen.
Welche Streckenabschnitte gefallen dir denn am Besten?
Meine Lieblingskurve ist die Becketts, denn sie ist sehr schnell. Ich denke, diese Strecke sollte unserem Auto liegen, weil die Charakteristik jener von Barcelona gleicht. Es macht sehr viel Spass, Herausforderungen wie die Maggots- und Becketts-Kurve zu meistern, weil sie dich als Fahrer auf die Probe stellen.
Wie fühlt es sich an, das Heimrennen so vieler Formel-1-Rennställe zu bestreiten?
Es ist für ganz viele im Fahrerlager das Heimrennen, und das sorgt schon für eine besondere Atmosphäre. Die Unterstützung der Fans ist auch unglaublich.
Welches sind die grössten Herausforderungen in Silverstone?
Da die Strecke sehr schnell ist und die Temperaturen für gewöhnlich eher niedrig, neigen die Vorderräder zum Körnen. Die Reifenarbeit ist also sehr wichtig, und die besondere Belastung muss auch berücksichtigt werden, wenn es darum geht, die Boxenstopp-Strategie festzulegen. Natürlich haben wir in diesem Jahr auch oft mehr Motorenpower und eine bessere Standfestigkeit gefordert, ich hoffe, dass wir in England keine Probleme damit haben werden.
Der Österreich-GP war turbulent. Welche Lehren ziehst du aus dem achten Saisonlauf?
Ich hoffe, dass Renault und das Team sehr viel gelernt haben, ich hatte am Steuer keine leichte Aufgabe. Es tauchten viele Probleme auf, doch wir schafften es, dass ich am Ende ins Ziel kam. Die diesjährigen Autos erfordern viel Arbeit bei der Abstimmung und der Fahrstrategie. Es gibt also schon viel zu tun, wenn alles nach Plan läuft. Sobald Probleme auftauchen, wird die Arbeitslast noch grösser. In Österreich hatten ziemlich viele Teams Probleme, ich freue mich also, dass ich es ins Ziel geschafft habe.
Wie gehst du den Grossbritannien-GP an?
Wie immer, ich versuche, das Beste aus unserem Gesamtpaket heraus zu kitzeln und jede Chance, die sich mir eröffnet, zu nutzen. Ich hoffe, dass die High-Speed-Kurven unserem Auto schmecken werden, und es wäre grossartig, wenn wir die gleiche Stärke wie in Barcelona zeigen könnten. Beim Barcelona-Test fuhren jedoch alle Teams unterschiedliche Programme, deshalb glaube ich nicht, dass wir auf Anhieb vorne sein werden. Doch ich erwarte, dass wir stärker sein werden als in den jüngsten drei Rennen.