Red Bull: Carlos Sainz voreilig wie Felix da Costa?
Carlos Sainz junior träumt von der Formel 1
Der Portugiese António Félix da Costa war sich vor gut einem Jahr sicher, dass sein Weg in die Formel 1 führen müsse. Der heute 22-Jährige hatte als Vorgabe, den 2013er Titel in der Formel Renault 3.5 zu gewinnen – dann bestünden gute Chancen, so wurde ihm versichert, bei Toro Rosso die Nachfolge von Daniel Riccardo anzutreten (der zum Hauptteam Red Bull Racing wechselte, für Mark Webber).
Die Aussicht wiegte den jungen Portugiesen in falsche Sicherheit: seine Leistungen wurden unregelmässig, die Angriffslust kam ihm abhanden, erst zum Saisonschluss fing er sich wieder ein wenig. Aber da war der Titelzug schon abgedampft – Meister wurde der Däne Kevin Magnussen (heute McLaren-Stammfahrer) vor dem Belgier Stoffel Vandoorne (heute McLaren-Ersatzfahrer und GP2-Pilot), da Costa wurde nur Dritter. Das Toro-Cockpit ging an den GP3-Piloten Daniil Kvyat.
Da Costa ist zwar noch immer Red-Bull-Fahrer, wurde jedoch in die DTM querversetzt. Eine Karrieresackgasse muss das durchaus nicht sein: Paul Di Resta beispielsweise hat aus der DTM den Sprung zu Force India geschafft.
Vor Tagen ist das Gerücht aufgekommen, das Management von Carlos Sainz junior verhandle mit Caterham – um den Sohn des früheren Rallye-Champion eventuell noch in diesem Jahr in einem der grünen Renner ausrücken zu lassen (anstelle von Kamui Kobayashi). Es war davon die Rede, dass Red Bull dabei Steigbügelhalter sein würde, so wie das der Energy-Drink-Hersteller 2011 für Daniel Ricciardo tat, um ihm den Einstieg bei HRT zu ermöglichen.
Inzwischen ist Sainz’ Manager Luis Garcia Abad (der auch für Fernando Alonso arbeitet) nahelegt worden, sich bitteschön an die Vorgabe zu erinnern, an der sich nämlich überhaupt nichts geändert hat: Carlos Sainz junior (19) soll mit seinem DAMS-Renner den Formel-Renault-3.5-Titel erobern und gefälligst erst dann von der Formel 1 sprechen. Alles andere würde den hochbegabten Madrilenen nur ablenken.
Der junge Sainz liegt nach exakt zwei Dritteln der Saison in der Meisterschaft vorne, mit 157 Punkten (gefolgt von seinem spanischen Landsmann Roberto Merhi mit 118 Zählern sowie einem weiteren Red-Bull-Nachwuchsfahrer, Pierre Gasly aus Frankreich, mit 103).
Bei einem Titelgewinn werden Sainz exzellente Chancen eingeräumt, 2015 an der Seite von Daniil Kvyat bei Toro Rosso zu fahren. Jean-Eric Vergne müsste nach drei Jahren bei Toro Rosso den Helm nehmen.