Daniel Ricciardo: «Ein MotoGP-Test wäre fabelhaft!»
Daniel Ricciardo fühlt sich auf zwei Rädern pudelwohl
Es ist immer spannend, wenn Formel-1-Fans die Gelegenheit erhalten, einem Grand-Prix-Fahrer Fragen zu stellen. Da staunen hin und wieder auch die Herren Rennfahrer, von denen ja einige glauben, dass sie schon fast alles gefragt worden seien.
So sagt Daniel Ricciardo (25) auf die Frage, was das ungewöhnlichste Autogramm gewesen sei, das er je gegeben habe: «Mir wurde ein Hund in die Hand gedrückt, und ich wusste beim besten Willen nicht, was ich mit dem anstellen soll. Also habe ich sein Halsband signiert. Das war ziemlich merkwürdig.»
Ricciardo erklärt, wer im Fahrerlager der grösste Humorbolzen sei («Ich natürlich!») und verrät, dass er eine geheime Passion habe: «Ich bin ein leidenschaftlicher Zweirad-Fan und würde zu gerne mal eine MotoGP-Maschine ausprobieren. Ich liebe aber auch Offroad-Bikes.»
Ricciardo ist die geborene Frohnatur, was die Frage aufwirft: Wird dieser Kerl eigentlich auch mal wütend?
Daniel muss lachen: «Und ob. Vorwiegend auf der Rennstrecke, weil ich bei einem Duell nicht gerne als Hintermann ins Ziel komme. Aber abseits der Pisten? Oh, ja, jetzt fällt mir etwas ein – wenn die Leute auf der linken Spur kleben und gar nicht überholen, das treibt mich zur Heissglut. Ich verlange ja nicht, dass sie die Verkehrsregeln brechen, aber wenn sie schon am Gondeln sind, dann sollen sie das bitteschön rechts tun. Oh, mir fällt noch etwas ein: Wenn du in einer Schlange stehst, und jemand steht unmittelbar hinter dir, atmet dir gewissermassen in den Nacken. Das ist mir einfach zu nahe, das macht mich wütend»
Die Arbeitsatmosphäre bei Red Bull Racing hat sich dank Daniel Ricciardo gebessert, denn es ist kein Geheimnis, dass Daniel mit Sebastian Vettel besser auskommt als sein Landsmann Mark Webber zuvor. Aber worüber reden Ricciardo und Vettel eigentlich, wenn es nicht um Racing geht?
Ricciardo schmunzelt: «Über den Benzinpreis? Nein, ernsthaft – wir unterhalten uns ziemlich oft. Dabei reden wir über alles Mögliche, beispielsweise übers Wandern. Sebastian wandert sehr gerne, und er hat mir dabei so viel Bemerkenswertes berichtet, dass ich es vielleicht auch mal versuche.»
Die langen Flugreisen zu den Rennen stören Daniel nicht weiter, denn der gegenwärtige WM-Dritte sagt: «Endlich mal eine Zeit ohne E-mails und Telefon. Für mich bedeutet Fliegen Ruhe, ich kann mir in aller Gemächlichkeit ein paar Zusammenhänge durch den Kopf gehen lassen, ich kann neue Filme gucken, wozu ich sonst kaum komme.»
Als Ricciardo nach Europa kam und in England lebte, «vermisste ich am meisten diese Kombination: das schöne Wetter, den Strand, das Meer. Nun lebe ich in Monaco, da gibt es einiges davon, aber ein Frühstück am australischen Strand, das ist eben nicht zu toppen.»