Sebastian Vettel: Siegchance erst beim Singapur-GP?
Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo nach dem Kanada-GP
Formel-1-Champion Sebastian Vettel hatte festgehalten: «Wir müssen uns in eine Position bringen, damit wir profitieren können, wenn Mercedes schwächelt.» Das ist beim Ungarn-GP vor der Sommerpause tatsächlich passiert, aber profitiert hat nicht der vierfache Weltmeister Vettel, sondern sein junger australischer Stallgefährte Daniel Ricciardo – zweiter GP-Sieg (nach Kanada).
Nach dem Sommerpause warten zwei Klassiker auf den Formel-1-Tross – der Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps (24. August) und der Italien-GP in Monza (7. September). Zwei Strecken also, wo viel Motorleistung und Speed gefragt sind. Nicht unbedingt die grosse Stärke des Red Bull Racing-Renners von Vettel und Ricciardo, wie auch Teamchef Christian Horner weiss.
«Es wird in Belgien ja wohl hoffentlich regnen und die Italiener könnten ja ein paar zusätzliche Kurven einbauen», scherzt Horner, der natürlich genau weiss: davon werden höchstens fünfzig Prozent wahr, und die Mercedes haben sich auch auf nasser Bahn als äusserst konkurrenzfähig erwiesen.
Christian Horner: «Ich schätze, die nächste richtig gute Gelegenheit für uns wird sich in Singapur bieten. Belgien und Italien sehe ich eher als Rennen der Schadensbegrenzung, denn ich erwarte gute Auftritte der Mercedes-Kunden Force India, Williams und McLaren.»
Gleichzeitig beweisen die Topspeed-Messungen: Red Bull Racing hat bei der Abstimmung Abtrieb zugunsten von Höchstgeschwindigkeit geopfert – um auf den Geraden nicht mehr Freiwild zu sein.
Ungarn-Sieger Daniel Ricciardo lässt wissen: «Auf trockener Bahn und bei einem normalen Rennverlauf ist den Mercedes nicht beizukommen. Aber wann sind Rennen in Belgien schon normal?»