Sauber und Ferrari: In guten wie in schweren Tagen
Monisha Kaltenborn steht zu Ferrari
So schlecht wie in diesem Jahr lief es bei Sauber in seiner gesamten Formel-1-Geschichte noch nicht. Nach elf Rennen steht die Truppe aus Hinwil noch immer ohne WM-Punkt da und liegt auf dem zehnten Platz der Konstrukteurswertung. Trotzdem gibt sich Teamchefin Monisha Kaltenborn zuversichtlich. Die zweite Saisonhälfte werde ganz sicher besser, betont die Österreicherin. Immerhin seien in den letzten paar Rennen schon Anzeichen einer Besserung erkennbar gewesen.
«Ich bin ganz sicher, dass wir noch weiter nach vorne kommen», sagte Kaltenborn der offiziellen Formel-1-Website Formula1.com. «Es wird ein bisschen dauern. Wir gehen aber in die richtige Richtung und ich hoffe natürlich, dass sich die Dinge in dieser Saison noch ändern, daher nehme ich es Rennen für Rennen.» Auch in den letzten Rennen vor der Sommerpause hätten Adrian Sutil und Esteban Gutiérrez Chancen gehabt, die ersten Punkte des Jahres zu holen, betonte sie. «Wir haben diese Chancen aber nicht genutzt. Wir müssen in den Rennen sicherstellen, dass wir keine Fehler machen, wenn sich solche Möglichkeiten bieten.»
Die Fortschritte, die das Team mit dem C33 gemacht habe, seien auf alle Fälle positiv für das Auto des nächsten Jahres. «Der Notfallplan ist recht einfach: Punkte holen, einen Punkt», erklärte die 43-Jährige. «Ja, wir hatten einen schwierigen Start, von unserer Seite aus, dem Chassis, haben wir Fortschritte gemacht Wenn der Rückstand aber so groß ist, dann sieht man einen Fortschritt von außen nicht sofort, weder bei der Leistung noch bei den Punkten.»
Ein Grund für die schwachen Leistungen ist neben Schwachstellen beim Auto auch die Ferrari-Antriebseinheit. Im Gegensatz zum Weltmeisterteam Red Bull Racing, das die bisher enttäuschende Saison zum größten Teil den Franzosen zuschreibt, will Kaltenborn den Motorenpartner aber nicht beschuldigen.
«Ich glaube nicht, dass man jemand die Schuld zuschieben kann. Das haben wir noch nie getan», sagt sie. Auch Sauber selbst habe Fehler gemacht. «Wir müssen immer zuerst auf uns selbst schauen und ganz ehrlich, dieses Auto ist nicht eines der besseren, die wir gebaut haben. Dafür gibt es Gründe und die kennen wir.» Bezüglich des Motors lasse insbesondere die Fahrbarkeit zu wünschen übrig, deshalb würde man aber nicht die Flinte ins Korn werfen.
«Wir haben mit Ferrari eine lange Partnerschaft und haben die ganzen Jahre gemeinsam gute und auch weniger gute Zeiten durchgemacht, aber man hält zusammen und steht das eben durch.» Wichtig sei, dass sie immer alles offen ansprechen könne und, dass in Maranello alles getan werde, um die Situation zu verbessern. «Es ist wichtig, dass wir den Weg vor uns sehen und wissen, was zu tun ist. Ich habe volles Vertrauen, dass wir diese Krise gemeinsam überwinden.»