Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Toro Rosso: Wann bricht Jean-Eric Vergne Schweigen?

Von Petra Wiesmayer und Mathias Brunner
Seit der überraschenen Verpflichtung des erst 16jährigen Max Verstappen hat der enttäuschte Jean-Eric Vergne sein Handy abgestellt.

Für Jean-Eric Vergne ist vor dem Belgien-GP eine Welt zusammengebrochen: Der Franzose wird seinen Platz bei Toro Rosso Ende des Jahres verlieren und muss für Nachwuchshoffnung Max Verstappen Platz machen, für einen Teenager mit eben mal 16 Jahren. Das ist die zweite bittere Pille in nur einem Jahr: 2013 wurde Daniel Ricciardo zu Red Bull Racing befördert und nicht er, Vergne.

Seither gab es von Jean-Eric exakt eine Wortmeldung, über Twitter: «Toro Rosso ist eine gute Schule. Ich habe viel gelernt. Nun konzentriere ich mich auf eine gute zweite Saisonhälfte. Ich arbeite bereits an 2015. Ich habe in der Formel 1 noch viel zu beweisen.»

Seit Montagabend ist JEV telefonisch nicht mehr zu erreichen, das Handy bleibt abgestellt. Morgen Donnerstag wird er im Fahrerlager von Spa-Francorchamps viele Fragen beantworten müssen. Etwa jene, wie er sich eine Formel-1-Zukunft ohne Red Bull vorstellt. Ohne Mitgift in der Art von Maldonado oder Ericsson wird für ihn nicht viel zu machen sein. Die Ergebnisse waren über zweieinhalb Jahre zu wenig überzeugend. Warum sollte ein anderes Team einen Gescheiterten wählen?

Statt einer richtigen Stellungnahme darf der Franzose ein wenig über den Belgien-GP schwärmen.

«Spa zählt zweifellos zu den besten Strecken im Kalender und ist auch meine Lieblingsstrecke», zitiert Toro Rosso Vergne. «Ich mag sie aus so vielen verschiedenen Gründen, vor allem natürlich mag ich die Strecke selbst. Ich mag aber auch die Landschaft und die Gegend um Spa, die sehr schön ist. Außerdem habe ich sehr viele belgische Fans und fühle mich fast wie zuhause.»

Spa ist aber auch bekannt für seine Wetterkapriolen, die von sommerlicher Hitze und Sonnenschein bis herbstliche Kühle und Regen reichen können. «Regen an einem Ende der Strecke, trockene Fahrbahn am anderen Ende, das ist eine Herausforderung, die ich wirklich mag», gesteht der 24-Jährige. «Es ist immer ein großartiges Wochenende.»

Teamkollege Daniil Kvyat hat in Spa bereits gewonnen, allerdings nicht in der Formel 1. Seinen letzten Trumpf in Belgien feierte er vergangenes Jahr in der der GP3. «Ich habe sehr gute Erinnerungen an Spa, da ich dort bereits drei Mal gewonnen habe», erzählt der Russe. «Spa ist eine legendäre Strecke und ich bin in der Vergangenheit immer gerne dort gefahren. Jetzt freue ich mich darauf, sie zum ersten Mal in einem Formel-1-Auto in Angriff zu nehmen.»

Der Kurs in den Ardennen sei definitiv eine seiner Lieblingsstrecken, betont Kvyat. «Man braucht einen starken Motor und viel Abtrieb, der im zweiten Sektor wichtig ist. Der ist eine technische Herausforderung, aber auch im ersten und dritten Sektor muss das Auto beim Anbremsen stabil sein und schnell auf der Geraden. Wenn es regnet habe ich kein Problem damit. Das ist für alle gleich.»

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