Sergio Marchionne (Ferrari): Schuften wie Verdammter
Der neue und der alte Ferrari-Chef: Sergio Marchionne und Luca Montezemolo
Sergio Marchionne (62) fackelt nicht lange: Anlässlich einer Präsentation des Jeep Renegade in Balocco (Italien) sagt der Fiat-Chrysler-Chef, der seit neuestem auch Ferrari-Präsident und damit Nachfolger von Luca Montezemolo ist: «Wir brauchen ein siegreiches Ferrari, und das ist nicht verhandelbar.»
Marchionne weiss, wie man sich durchsetzt: Er hat das marode Fiat-Schiff wieder auf Kurs gebracht, er hat die Verbindung zu Chrysler geknüpft. Ferrari als Sportwagenhersteller muss der Italo-Kanadier nicht auf die Sprünge helfen – dieser Firma geht es prächtig. Leider lässt sich das vom Rennstall nicht behaupten.
Auf die Frage, wann denn seiner Meinung nach Ferrari wieder siegfähig sein sollte, antwortet Marchionne: «So bald als möglich. Ich habe mir – mit dem Rennstall, den Journalisten und den Tifosi als Zeugen – die Aufgabe aufgebürdet, zu schuften wie ein Verdammter, um Ferrari wieder auf die Siegerstrasse zu bringen. Das ist für mich ganz elementar. Ich erhalte viele Nachrichten der Tifosi, die von unseren Darbietungen desillusioniert sind, und das irritiert mich seit geraumer Zeit. Nun stellen wir alle Weichen, um wieder eine siegfähige Truppe auf die Beine zu stellen. Es gibt keinen anderen Weg.»
Über die Fahrer sagt Marchionne: «Ich bin sicher, dass wohl Fernando als auch Kimi Räikkönen bleiben. Ich habe die beiden Weltmeister am Montag nach dem Monza-GP in Fiorano getroffen. Ich habe zwei ernsthafte Männer gesehen, dem muss ich nichts mehr hinzufügen.»
Sind die Verhandlungen mit Fernando Alonso Chefsache? Marchionne antwortet: «Für solche Dinge haben wir Marco Mattiacci, als Personalchef.»
Auf die Frage, ob Mattiacci die Erlaubnis habe, über Zahlen wie 30 Millionen Dollar pro Jahr zu entscheiden, sagt Marchionne: «Über solche Dinge rede ich nicht.»