Kimi Räikkönen: Ferrari wieder wie ein bockiger Esel
Kimi Räikkönen rauscht heran, gleicht wird es brennen
Früher waren die Boxenstopps von Ferrari das reinste Chaos. Da wurde schon mal ein Reifen vergessen oder die Leute rannten einander über den Haufen. Heute geht das alles gesitteter zu und her, man lässt sich nicht mehr so schnell aus der Ruhe bringen. Geradezu nonchalent wurde heute reagiert, als Kimi Räikkönens rechte Vorderradbremse zu brennen begann. Oha, es brennt, stellte da ein Mechaniker in aller Seelenruhe fest, spazierte um den Wagen herum, bat höflich um einen Feuerlöscher, stiefelte zum Brandherd zurück und brachte die spektakuläre Szene mit einem gezielten Staubstoss zum rauchenden Ende.
Für Kimi Räikkönen war das ein passender Schluss des Trainings, denn einmal mehr gab es Probleme mit der Energierückgewinnung. Wieso es bei Ferrari immer wieder den Wagen des Weltmeisters von 2007 zu treffen scheint, darüber zerreissen sich in zahllosen Foren die Fans die Mäuler, doch der Ausfall von Alonso ausgerechnet in Monza zeigt – auch der Wagen des Spaniers ist nicht vor Ungemach gefeit.
Kimi Räikkönen nach seinem Freitagtraining: «Zunächst gelang mir mit der superweichen Mischung eine flotte Runde, dann gab es einmal mehr technischen Ärger. Zum Schluss des ersten Trainings überhitzte auch noch die Bremse. Zum Glück konnten wir das zum zweiten Training aber hinkriegen.»
Fernando Alonso: «Wir sind bei der Musik. Die Reifenmischungen haben sich benommen wie erwartet. Der Funk? Ich könnte jetzt nicht sagen, dass sich für uns viel geändert hätte.»
Pat Fry von Ferrari meint: «Kein optimaler Tag, aufgrund der Probleme am Wagen von Kimi. Aber wir liegen in Sachen Rundenzeiten ungefähr dort, wo wir sein wollten. Kühlung und Traktion sind hier elementare Themen. Die Haftung der Strecke wird sich noch sehr verändern, dem gilt es bei der Abstimmung Rechnung zu tragen. Der Unterschied zwischen der weichen und der superweichen Reifenmischung ist grösser als erwartet, da müssen wir aufpassen. Die Leistungen von Fernando und Kimi ist in Sachen Qualifying ermutigend – denn in Singapur ist es ganz wichtig, möglichst weit vorne in der Startaufstellung zu stehen.»