Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Fernando Alonso: McLaren-Honda statt Ferrari denkbar

Von Mathias Brunner
Schaut sich Ferrari-Star Fernando Alonso nach einem McLaren-Honda um?

Schaut sich Ferrari-Star Fernando Alonso nach einem McLaren-Honda um?

Der Spanier Fernando Alonso beteuert ständig, er halte Ferrari die Treue. Aber selbst italienische Insider sind sich da nicht mehr sicher. Kauft ihn Honda aus dem Ferrari-Vertrag aus?

Wann platzt Fernando Alonso der Kragen? Der Spanier hat in Singapur verärgert auf vergangene Woche in die Welt gesetzte Gerüchte reagiert, dass er mit Sebastian Vettel den Platz tauschen werde. Alonso spricht darüber, wie zermürbend es sei, dass ausgerechnet in Italien solche Stories erfunden würden. Und spanische Journalisten wollen wissen – die Gerüchtestreuer kommen gar aus Maranello selber. Alonso sagt dazu nur grimmig: «Irgendwann werde ich auch mal reden, und dann wird jemand nicht besonders glücklich sein.»

Über die Grenzen Italiens hinaus wittern viele, dass etwas im Busch ist: Wenn Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone davon spricht, dass er Sebastian Vettel für einen geeigneten Nachfolger von Alonso bei Ferrari halte, dann sollten wir hellwach werden – «Mr. Formula One» sagt selten etwas ohne Grund.

Es gibt tatsächlich fünf Anzeichen dafür, dass wir möglicherweise dem Ende der Ära Alonso bei Ferrari näherkommen.

Anzeichen 1
Mit dem WM-Titel will und will es nicht klappen, Fernando rinnen die besten Jahre seiner Karriere durch die Finger. Alonsos grosses Ziel besteht darin, mit drei Weltmeisterschaften in Rente zu gehen. Damit würde er in Sachen Titel auf einer Stufe mit seinem Idol Ayrton Senna stehen. Der Gedanke ist verlockend, das mit der gleichen Kombination wie der Brasilianer zu erreichen – McLaren-Honda.

Anzeichen 2
Die Italiener berichten von einer Entfremdung Fernandos bei Ferrari. Sein Vertrauter Luca Montezemolo ist weg, sein Freund Emilio Botin ist tot (Chef der Bank Santander, Sponsor von Alonso und Ferrari). Mit dem neuen Teamchef Marco Mattiacci sowie mit dem neuen Ferrari-Präsidenten Sergio Marchionne wird Alonso nicht warm. Der Fiat-Sanierer Marchionne ist ein pragmatischer Rechner, kein leidenschaftlicher Racer wie Montezemolo.

Anzeichen 3
Ferrari hat seit Juni eine vorzeitige Vertragsverlängerung mit Alonso angestrebt, aber die ist bis heute nicht vollzogen. Liegt das an den Gehaltsforderungen von Fernando? Alonso selber hat das dementiert.

Anzeichen 4
Ferrari kommt technisch nicht vom Fleck, der Schritt in die neue Turbo-Ära ist ein Gestolper. Ferrari hat Spitzentechnikern wie Adrian Newey den roten Teppich ausgerollt, aber die meisten von ihnen haben abgesagt. Alonso selber hat wiederholt seinen früheren Renault-Weggefährten Pat Symonds nach Italien holen wollen, doch der ging zu Williams – und hat eine Renaissance des Rennstalls ausgelöst. Alonso ist 2014 in dreizehn Rennen nur zwei Mal auf dem Podest gestanden, der letzte Sieg geht auf Mai 2013 zurück (in Barcelona), die letzte Pole von Ferrari sogar auf Hockenheim 2012. Wieso soll 2015 alles besser werden?

Anzeichen 5
In knapp zwei Wochen sind wir beim Japan-GP in Suzuka. Informationen aus Japan zufolge versucht Honda hinter den Kulissen Berge fast alles, um noch im Rahmen des Heim-GP die grosse Sensation zu verkünden – Alonso wechselt zu McLaren-Honda. Die Japaner sind angeblich bereit, Alonso aus dessen Vertrag auszukaufen.

Fazit
Wo Rauch ist, ist auch Feuer. Ferrari muss handeln. Niki Lauda, mit den Italienern zwei Mal Weltmeister, sagt: «Ohne Fernando Alonso wäre Ferrari nirgens.»

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