Fernando Alonso: Ist er besser als sein Ruf?
Fernando Alonso
Fernando Alonso, das Alpha-Tier – viele halten den Spanier für den komplettesten Formel-1-Fahrer unserer Zeit, auch wenn es mit dem dritten WM-Titel seit 2006 nicht klappen will. Allerdings halten ihn viele auch für einen ausgebufften Politiker, der hinter den Kulissen so geschickt vorzugehen weiss wie auf den Rennstrecken. Als Beispiel wird gerne die Saison 2007 mit McLaren zitiert, wo er nicht eben als Unschuldsengel auffiel.
Aber ist Alonso wirklich ein Unruhestifter, wenn es nicht nach seinen Wünschen läuft? Der langjährige Ferrari-Renningenieur Rob Smedley ist überhaupt nicht dieser Ansicht. Der Brite arbeitete bei Ferrari an der Seite von Felipe Massa und lernte Alonso dort besser kennen als die meisten anderen im GP-Zirkus.
Smedley sagt: «Ich finde es nicht schwierig, mit Alonso zu arbeiten, und schon gar nicht halte ich ihn für einen Unruhestifter. Seine Ansichten sind stimmig, er weiss genau, was er will, so wie die meisten Menschen, die gut sind in ihrem Job. Ich halte das für eine Stärke. Er weicht nicht von einem eingeschlagenen Kurs ab, er ist mental überaus stark, er kann sich neuen Gegebenheiten schnell anpassen. Und er schöpft immer das Maximum aus seinem Auto. Er ist einer jener Fahrer, welche Menschen zu einer Einheit verschmelzen, weil sie eben spüren, wie gut er ist und dass er für sie alles gibt.»
Smedley bei den Kollegen von crash.net weiter: «Ich habe oft selber gesagt, dass ich Alonso für den besten Fahrer unserer Ära halte. Ich bin ein grosser Fan. Er bringt einem Team so viel. Ich bin ziemlich überrascht davon, dass Ferrari ihn ziehen lässt. Es passiert offenbar auf gegenseitigen Einvernehmen, oder gegenseitige Uneinigkeit, je nachdem wie man das nennen will.»
«Ich hoffe für den Sport, dass er ein Top-Auto erhält. Ich fände es schön, wenn er mindestens einen weiteren Titel erobert, denn das würde er verdienen.»